Zahl der Auszubildenden stabil – 40 Prozent ohne landwirtschaftlichen Hintergrund
L P D – „Landwirtschaft ist einfach mein Traumberuf!“ – sowohl Georg Rahlfs Senior als auch sein Sohn Georg haben dies ihren Kindern und Enkeln geantwortet, als sie gefragt wurden, wie das denn so sei, „als Bauer“. Über die Antwort: „Dann mache ich das auch!“ haben sie sich daher sehr gefreut. Von Georg Rahlfs sieben Enkelkindern – sechs Mädchen, ein Junge – haben sich bereits drei für den Weg in die Landwirtschaft entschieden. So wie 1.786 weitere Jugendliche und junge Erwachsene in Niedersachsen. Über alle grünen Berufe, zu denen unter anderem auch Gärtner, Pferdewirte und Revierjäger gehören, sind es im Ausbildungsjahr 2019/2020 sogar 5.413 Ausbildungsverhältnisse, zitiert der Landvolk-Pressedienst Zahlen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK). Sie alle schätzen die vielseitige Arbeit und das Zusammenspiel von Tierhaltung, Ackerbau und Naturschutz.
Während der älteste Sohn von Georg Rahlfs den Bauernhof im Landkreis Celle mit 650 Mastbullen weiterführt, auf dem auch der Senior immer noch mit anpackt, leitet die mittlere Tochter Julia einen Sauenbetrieb im Nachbardorf. Ihre drei Kinder Merle, Till und Lea May befinden sich entweder in der Ausbildung oder absolvieren bereits die Einjährige Fachschule Agrarwirtschaft der Albrecht-Thaer-Schule in Celle. „Die sind alle gut drauf“, sagt Rahlfs stolz. Gerade durch die gute Integration auf dem Dorf und die starken Wurzeln zum Hof seien sie sehr zufrieden mit ihrer Berufswahl. „Die Jüngste durfte auf ihrem Lehrbetrieb bereits die Pflanzenschutzspritze fahren“, betont Rahlfs den großen Vertrauensbeweis, den Landwirte ihren Auszubildenden zugestehen, um sie an die anspruchsvollen Aufgaben auf den Feldern heranzuführen.
Durch die Erfahrungen auf dem elterlichen Hof und die positive Einstellung der Familie hängt das Herz der Kinder an der grünen Branche. Trotzdem weiß Rahlfs um die Herausforderungen. „Es gehört Mut dazu, jetzt in die Landwirtschaft einzusteigen – früher war es einfacher“, blickt der 79-Jährige zurück. Er ist trotzdem froh, dass er seinen Kindern und Enkeln die Liebe zur Natur mit auf den Weg gegeben hat. „Das schönste ist für mich das Treckerfahren“, sagt der Altenteiler, der noch immer gerne zum Grubbern losfährt und dabei Vögel, Hasen und Rehe in der Feldmark beobachtet. Und diese Begeisterung schwappt über: Mit mittlerweile rund 40 Prozent wird der Anteil der Auszubildenden, die nicht aus dem agrarischen Bereich kommen, immer größer. Wer noch einen Ausbildungsplatz für das kommende Ausbildungsjahr ab 1. August sucht, findet auf der LWK-Ausbildungsseite www.talente-gesucht.de Informationen zu den zwölf „grünen“ Ausbildungsberufen und die Kontaktdaten zu den zuständigen Ausbildungsberatern. (LPD 54/2020)