Beste Stämme beeindrucken internationale Käufer

Beste Stämme beeindrucken internationale Käufer - Foto: Georg Renner
Foto: Georg Renner

L P D – Nur ein Bruchteil der Holzmenge aus dem niedersächsischen Privatwald schaffte es auf den Submissionsplatz nach Vogelbeck bei Einbeck, um internationalen Interessenten angeboten zu werden. Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Südhannover hat in diesem Jahr 440 Festmeter (fm) beste Stämme ausgewählt, überwiegend Eiche und Esche. „Nur der kleinste Teil des Gesamteinschlags, aber dafür sind diese Stämme etwas ganz Besonderes“, erklärt Geschäftsführer Fabian von Plettenberg gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Der Gesamteinschlag der FBG-Mitglieder beträgt 100.000 fm, überwiegend Buchen- und Fichtenholz mit vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten.

Auf den drei Holzlagerplätzen im südniedersächsischen Vogelbeck, Liebenburg und Suterode bündeln die FBG Südhannover und Northeim sowie die Niedersächsische Landesforsten ihr Angebot besonders ausgesuchter Stämme, um möglichst großes Interesse zu wecken. „Das Konzept geht auf, im freien Verkauf wäre das für Käufer und Verkäufer viel zu umständlich“, erklärt von Plettenberg. Das gute bis sehr gute Säge- und Furnierholz beeindruckt internationale Käufer. Auch in diesem Jahr sind die Anbieter mit den erzielten Preisen sehr zufrieden. „Die individuelle Bewertung der Käufer orientiert sich an der Länge, Farbe, Dicke oder dem Jahresringaufbau der Stämme. Sie kaufen meist für ganz bestimmte Aufträge“, sagt von Plettenberg. Manches Gebot ist für die Verkäufer nicht immer nachvollziehbar, „aber den wahren Wert eines Stammes erkennt eben nur der Käufer“, meint der Geschäftsführer.

Die Preise sind in diesem Jahr noch einmal angestiegen, vor allem Eichenholz ist sehr gefragt. Die teuerste Eiche brachte auf der Submission 1.389 Euro/fm, 2017 waren es 1.248 Euro/fm. Der Preisanstieg erklärt sich mit der guten wirtschaftlichen Lage, aber auch die aufgeweichten Waldböden tragen dazu bei. „Es fehlen 60 bis 80 Prozent Einschlagmenge bei Laubholz weil an vielen Standorten der Wald nicht befahrbar ist“, sagt von Plettenberg. Dadurch sei Laubholz aktuell knapp und entsprechend teurer. Nicht nur für Säge- und Furnierholz, sondern auch für Bau- und Palettenholz trifft dies zu, da auf dem Bau wegen des milden Winters keine frostbedingte Pause eingelegt werden musste. Es ist für den Geschäftsführer zurzeit nicht absehbar, wann dieser Rückstand wieder aufgeholt werden kann: „Selbst bei einer längeren Forstperiode sind die Unternehmerkapazitäten für den Einschlag und das Rücken schließlich begrenzt.“ (LPD 5/2018)