Den Betrieb fit für die Zukunft machen

Wilhelm Jochen Behn
Wilhelm Behn ist 24 Jahre alt und führt mit seinen Eltern einen Hof in Rümmer (Landkreis Helmstedt) Foto: Behn

Wilhelm Behn aus Groß Twülpstedt ist für den CeresAward 2022 nominiert

L P D – „Ich möchte Landwirt des Jahres werden, da ich der Meinung bin, dass bei uns im Betrieb die aktuellen Herausforderungen des Klimawandels und der gesellschaftlichen Akzeptanz angenommen werden, und dass wir uns damit fit für die Zukunft machen.“ Wilhelm Behn ist 24 Jahre alt, führt zusammen mit seinen Eltern den Hof in Rümmer im Landkreis Helmstedt mit insgesamt 460 Hektar Nutzfläche. Der studierte Agrarwissenschaftler ist für den CeresAward 2022 nominiert – er hat mit der Mischung aus Ackerbau, Ölproduktion und -vermarktung, Lohnunternehmen und Imkerei sowie innovativen Ansätzen in der Bewirtschaftung und Betriebsführung die Jury auf sich aufmerksam gemacht.

Im Gespräch mit dem Landvolk-Pressedienst ist spürbar, wie stolz der junge Landwirt auf diese Nominierung ist. „Es kann auch in vielen Bereichen Synergien zwischen konventioneller Produktion und Insektenschutz oder biologischer und konventioneller Landwirtschaft geben“, sagt Wilhelm Behn. „Diese entstehen in vielen Bereichen unseres Betriebs. Mit den Erkenntnissen möchte ich auch Berufskollegen motivieren, Verbraucher informieren und Skeptiker überzeugen.“

Die Arbeit in der Natur mit den natürlichen Herausforderungen der Umgebung bereitet dem Ackerbauern besonders viel Spaß. Es mache ihn froh, sagt er, wenn durch diese Arbeit hochwertige Lebensmittel hergestellt werden, die der Verbraucher auch entsprechend honoriere. Behn freut sich, dass er als Teil des generationsübergreifenden Familienbetriebs die „besondere Verantwortung der Hofnachfolge“ übernehmen kann. Die Familie gehört für ihn zum Betrieb und die Landwirtschaft zur Familie. „Das eine geht nicht ohne das andere.“ Alle kennen die Betriebsabläufe, man kann sich ersetzen und helfen und so dafür sorgen, dass jeder ausreichend Freizeit und Freiraum bekommt. Auch die Freundin von Wilhelm Behn führt einen landwirtschaftlichen Betrieb – so besteht viel gegenseitiges Verständnis für anfallende Arbeiten.

Das Konzept, nachhaltigem Ackerbau mit integriertem Pflanzenschutz und vielfältiger Fruchtfolge zu betreiben, geht nach Angaben des Betriebsleiters gut auf. Es gibt eine vollständige Produktionskette. Behn ist die Bewirtschaftung im Einklang mit der Natur und die Verantwortung gegenüber der Landschaftspflege sehr wichtig. Die Aufwandmengen beim Pflanzenschutz haben sich zum Beispiel durch die Umstellung auf mehr Ölfrüchte verändert. Umsätze aus der eigenen Produktion wurden erstmals in diesem Frühjahr generiert. Ziel ist es weiterhin, den bestehenden Ackerbau so breit wie möglich aufzustellen. Weitere neue Fruchtarten sollen in die eigene Verarbeitung eingebaut werden. Für Behn ist die Mehlproduktion oder auch die Verarbeitung von Leguminosen und Soja eine Option. Zukünftig sollen mindestens 50 Prozent der erzeugten Produkte selbst verarbeitet und vermarktet werden.

Sollte der junge Landwirt ein Preisgeld beim CeresAward erhalten, möchte er dies in Absprache mit dem Landvolk in ein regionales Projekt investieren, um „damit gerade in der Metropolregion Wolfsburg-Braunschweig-Wolfenbüttel die Landwirtschaft noch mehr ins Blickfeld der Gesellschaft zu rücken“, so der 24jährige. Außerdem würde ein Teil des Geldes in die eigene Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten der Region investiert werden. (LPD 60/2022)

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