Der Spargel wird warm eingepackt

L P D – „Wenn es sonnig bleibt, können wir bereits in der Woche vor Ostern mit dem ersten Spargel aus dem Folientunnel rechnen“, Dietrich Paul, Vorsitzender der Spargelanbauer Niedersachsen, stellt eine gewagte Prognose auf und hofft auf warmes und wüchsiges Wetter. Der Beginn der Spargelsaison wird von Landwirten wie Liebhabern des edlen Gemüses mit Spannung erwartet. Einige wenige niedersächsische Anbauer mit beheizten Flächen bieten bereits Ware an. Auf den anderen Flächen werden aktuell die typischen Dämme gefräst, wodurch sich der Boden schneller erwärmt. Doch für eine frühe Ernte reicht das vielen schon lange nicht mehr aus. 80 Prozent des Spargelanbaus in Niedersachsen erfolgt im Folientunnel. „Es ist wichtig, dass die Sonne scheint“, sagt Paul. „Die Temperaturen sind beim Anbau im Folientunnel nicht so entscheidend, die Sonneneinstrahlung bringt die Wärme in die Dämme“, erklärt der Landwirt aus Hoya. Unter dem Folientunnel kann sich das Unkraut außerdem nicht so gut ausbreiten. Der Winter hat den Pflanzen keine Probleme bereitet. Spargel kann Frost gut vertragen, der Kälteeinbruch darf allerdings nicht zu spät kommen.

Tendenziell ist der erste Spargel immer der teuerste, im Laufe der Saison sinkt der Preis, deshalb streben die Anbauer einen frühen Erntebeginn an. Wie teuer das erste Kilo Spargel auf dem Markt sein wird, darüber lässt sich bisher nur spekulieren. Die Anbauer hoffen auf durchschnittlich gute Erlöse, um die hohen Anbaukosten decken zu können. Durch die aufwändige Ernte entfallen 50 Prozent der Kosten auf die Löhne, vor allem für Saisonarbeitskräfte. „Durch die Einführung des Mindestlohns ergeben sich zusätzlich Lohnsteigerungen von durchschnittlich acht bis zehn Prozent für die Betriebe“, beklagt Paul. Er und seine Berufskollegen hoffen deshalb umso mehr auf eine reiche Ernte und stabile Preise. (LPD 22/2015)