Die besondere Partnerbörse: Landwirt sucht Biene!

Biene im Raps
Bienenvölker werden aktiv zur Bestäubung eingesetzt Foto: Landvolk Niedersachsen
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Bestäubungs- und Trachtbörse www.bauer-imker.de bringt Traumpaare zusammen

L P D – Hakt es bei der Suche nach dem richtigen Partner? Richtig schwierig wird es, wenn man nicht weiß, wo man suchen soll? Partnerbörsen sind hierbei hilfreich und beliebt, um für sich das richtige Pendant zu finden. Das ist auf der zwischenmenschlichen Ebene genauso der Fall wie auf der Ebene Mensch-Tier. „In der Region Verden-Eissel kennt man sich – hier ist das kein Problem“, erklärt Imker Heinrich Kersten bei der Vorstellung der Aktion „Bienenfreundlicher Landwirt – Blühkonzepte im Landkreis Verden“. Er weiß, wo und wie Landwirte und Bienen bzw. Imker zusammenkommen können, um aktiv Bestäubungsleistung, die Artenviefalt und die Honigbienen zu fördern, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.

Auf der Internetseite www.bauer-imker.de findet man die Antwort, ist hier doch die BTB – die Bestäubungs- und Trachtbörse für Landwirte und Imker in Niedersachsen – zu finden. „Registrierte Partner aus Landwirtschaft und Imkerei nutzen die Börse um Tracht-/Blühflächen oder Honigbienenvölker zur Bestäubung anzubieten bzw. zu suchen“, erklärt Heinrich Kersten, der seit 1984 als Imker aktiv ist. Kersten selbst hat sich versuchsweise sofort als Imker und auch als „Blühflächen-Landwirt“ angemeldet und in Imkerkreisen intensiv für eine aktive Nutzung dieser besonderen Partnerbörse getrommelt. „Den Ansatz der Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft wollen wir überregional fortsetzen und praxisorientiert weiterentwickeln, denn es ist eine klassische Win-Win-Situation. Es lohnt sich für alle, diese Plattform bekannter zu machen“, beschreibt Kersten seinen Einsatz für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Landwirte können dort beispielsweise ihre Zwischenfrucht-Flächen für 2021 mit wenigen Klicks anmelden, damit Imker für die Sicherstellung der Bienen mit einer guten Versorgung von Nektar und Blütenpollen darauf zurückgreifen können. Imker melden ihre Bienenstände/Standorte ebenso. „Die Bienen freuen sich, dass Landwirt und Imker zueinander finden, um z.B. vital über den Winter zu kommen. Denn nicht alle Landwirte kennen den Imker vor Ort und umgekehrt. Eine echte Win-Win-Konstellation“, führt Kersten aus. Es erfolgt ein befruchtender Austausch zwischen den Partnern. „Wo wird in der Umgebung Raps angebaut? Sind dort im Umkreis von drei Kilometern Bienen zwecks Bestäubung? Wann kann ich als Landwirt oder Lohnunternehmer notwendige Pflanzenschutzmaßnahmen durchführen, ohne die Bienen zu schädigen und so weiter“, führt Kersten aus.

Dass Börse und Austausch funktionieren, kann der Imker aus Leidenschaft belegen. „Ziel der Partner-Plattform ist rückstandsfreien Honig zu produzieren“, sagt Kersten als Initiator der „Imkermischung Verden“ und der „Verdener Frühjahrsblüte“ für Blühflächen. „Trotz notwendiger Rapsblütenbehandlung ist es uns in enger Abstimmung zwischen Landwirten und Imkern 2020 und 2021 gelungen, dass selbst der ausgebrachte Wirkstoff „Boscalid“ eines Fungizids bei der Untersuchung auf 705 Pestizidparameter durch das anerkanntes Labor QSI nicht im Honig nachgewiesen werden konnte“, zeigt der Imker auf, was ein gutes Standortmanagement ausmacht – sowohl für den Imker als auch für den Landwirt – und letzten Endes für Natur und Gesellschaft insgesamt. Demnächst soll dazu einen Arbeitskreis zur Erarbeitung eines landkreisübergreifenden Konsenses mit Landwirten, Imkern, Jägerschaft, Landberatung, Landwirtschaftskammer und Landvolk initiiert werden. (LPD 60/2021)

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Silke Breustedt-Muschalla

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