Differenzierung beim Wiedervernässen von Mooren gefordert

Moor
Moore sollen wiedervernässt werden, so ist es in der Moorschutzstrategien von Bund und Land Niedersachsen verankert Foto: Landvolk Niedersachsen
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Padeken: Landwirte brauchen jetzt Klarheit, welche Gebiete betroffen sind

L P D – Aus entwässerten, landwirtschaftlich genutzten Mooren entweicht viel klimaschädliches CO2 – rund 18 Prozent macht ihr Anteil an den gesamten Emissionen in Niedersachsen aus. Um dies zu ändern, sollen Moore wiedervernässt werden – so ist es in den Moorschutzstrategien von Bund und Land Niedersachsen verankert. Aber nicht überall wird dies so einfach möglich sein, da viele frühere Moorgebiete mittlerweile besiedelt sind. „Die Landwirte in den Moorgebieten brauchen jetzt schnell Klarheit, welche Gebiete betroffen sind, und wo eine Wiedervernässung nicht oder nur teilweise möglich sein wird“, fordert Dr. Karsten Padeken, Vorsitzender der AG Moorbauern im Landvolk Niedersachsen.

Solange nicht klar ist, wie es mit den eigenen Flächen weitergehen wird, gebe es einen Investitions-Stillstand auf den Betrieben. Die Gebietskulisse dürfe sich dabei nicht allein nach dem Torfgehalt des Bodens richten, sondern müsse auch den Faktor Wasser berücksichtigen – wo ist überhaupt genug davon verfügbar? Und wo würde eine Vernässung auch benachbarte Flächen oder Siedlungsgebiete in Mitleidenschaft ziehen? Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte hat die Fragestellungen beispielsweise auch bei einem Antrittsbesuch in Brüssel im Februar dieses Jahres angesprochen.

Karsten Padeken bekräftigt: „Wir brauchen wirtschaftlich tragfähige Lösungen für alle drei Szenarien – für Flächen, die komplett vernässt werden können; für Flächen, wo die Wasserstände moderat angehoben werden können; und auch für diejenigen Flächen, die gar nicht vernässt werden können.“ Wie im Nachbarland Holland müsse dabei auch geprüft werden, inwieweit die jetzige Nutzung der Flächen als Futtergrundlage für Milchkühe weiter möglich sein kann. „Dazu brauchen wir unbedingt weitere Forschung“, lautet seine Forderung. „Die Moor-Regionen in Niedersachsen sind vielfältig, daher gibt es beim Klimaschutz nicht nur den einen richtigen Weg – wir brauchen stattdessen einen ganzen Baukasten mit unterschiedlichen Lösungen“, so der Landwirt aus der Wesermarsch. Klar ist, dass der Moorschutz nicht nur eine Herausforderung für die Landwirtschaft ist. Vielerorts sind davon auch Dörfer und Siedlungen betroffen, und durch den drohenden Wegfall der Wertschöpfung jeweils die gesamte Region. (LPD 27/2023)

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