Ernte 2024 in Niedersachsen nahezu abgeschlossen

Getreideernte
Aufgrund der sehr schwierigen Aussaatbedingungen in diesem Erntejahr konnten Niedersachsens Landwirte beim Wintergetreide nur eine unterdurchschnittliche Ernte einfahren Foto: Landvolk
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Regional sehr unterschiedliche Ergebnisse / Leichte Bodenstandorte profitierten

L P DWas sich zu Beginn andeutete, hat sich zum Ende der Ernte 2024 bestätigt: Aufgrund der sehr schwierigen Aussaatbedingungen in diesem Erntejahr konnten Niedersachsens Landwirte beim Wintergetreide nur eine unterdurchschnittliche Ernte einfahren. „Die Getreideernte ist nahezu abgeschlossen und es zeigt sich, dass unsere Ackerbauern aufgrund der Witterung sehr heterogene Ergebnisse verzeichnen. Die leichten Böden kamen mit dem vielen Regen besser zurecht. Lückige Bestände führten zu geringeren Erträgen, doch die Qualität ist meist noch in Ordnung. Aber der wichtige Proteingehalt ist oft zu niedrig, sodass der Weizen keine Backqualität mehr erreicht“, zieht der Vorsitzende des Ausschusses Pflanze, Thorsten Riggert, für das Erntejahr Bilanz.

Mit fast 76 Dezitonnen Winterweizen pro Hektar (dt/ha) kamen durchschnittlich sechs dt/ha weniger im Vergleich zum Vorjahr von Niedersachsens Feldern, was einem Minus von über 6,6 Prozent entspricht. Gut 261.000 Hektar wurden in Niedersachsen angebaut – ein Drittel weniger als 2023. Zwölf Prozent weniger Ertrag ernteten Niedersachsens Landwirte bei der Wintergerste. Hier waren es nur fast 73 dt/ha auf einer Fläche von 144.000 Hektar gegenüber 83 dt/ha zum Vorjahr. Auch der Winterroggen verlor mit über zehn Prozent Minus im zweistelligen Bereich: 63 dt/ha stehen hier gut 70 dt/ha zum Vorjahr gegenüber und auch hier ist die Anbaufläche um ein Drittel zurückgegangen. Raps wurde im Schnitt mit 37,5 dt/ha in nahezu gleicher Ertragsmenge wie 2023 geerntet – allerdings schwanken die Ergebnisse regional extrem. Etwas geringer war der Ertrag von Wintertriticale mit 66 dt/ha gegenüber 68 dt/ha zum Vorjahr. 

Die Gründe für die geringen Ernteerträge liegen auf der Hand. „Aufgrund der hohen Feuchtigkeit im oberen Boden konnte das Getreide zum einen keine tiefen Wurzeln ausbilden. Hinzu fielen oder knickten die Ähren im Getreide aufgrund Starkregen ab“, erklärt Riggert. Der viele Niederschlag sorgte zudem für erhöhten Krankheitsdruck: Fungizide konnten durch den ständigen Regen nicht rechtzeitig ausgebracht werden und ihre Wirkung nur schlecht oder gar nicht entfalten. In Weizen und Roggen bereiteten daher Braunrost und Mutterkorn Probleme.

Auch das Stroh ist insgesamt knapp und teuer, da es bei der Ernte oft noch grün war. „Spannend wird jetzt noch, was für Preise unsere Landwirte für die Ernte 2024 erzielen können. Aktuell ist der Preis zu gering für diese niedrigen Erträge. Beim Weizen deckt die Ernte nicht die Kosten“, befürchtet Riggert, dass bei manchem Landwirt eher rote als schwarze Zahlen in der Bilanz stehen werden. (LPD 63/2024)

Silke Breustedt-Muschalla

Redakteurin

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