Theresa Harke schätzt die Abwechslung – Kontakte knüpfen im Arbeitskreis Unternehmerinnen
L P D – „Die tägliche Abwechslung, körperliche Arbeit und die unterschiedlichsten Herausforderungen reizen mich am meisten am Beruf der Landwirtin“, sagt Theresa Harke aus Scharnhorst, Mitglied im neu gegründeten Arbeitskreis landwirtschaftlicher Unternehmerinnen und Vorsitzende beim Landvolk Eschede im Landkreis Celle. „Körperliche Grenzen versuche ich kreativ zu überwinden. Außerdem ist die Familientradition ein riesiger Ansporn, da ich das Glück hatte und habe, meine Urgroßmutter und meine Großeltern auf dem Betrieb aktiv wirtschaften zu sehen. Große Freude habe ich einfach am gesamten Ackerbau, von der Saatbettbereitung, über die Aussaat bis hin zur Ernte“, schwärmt die 27 Jahre alte Agrarbetriebswirtin.
Sie arbeitet in Vollzeit auf dem familiären Ackerbaubetrieb, bei dem es sich seit fast zehn Jahren um eine GbR zusammen mit dem Betrieb Niemann handelt. Die Hauptbetriebszweige sind die Pflanzkartoffelvermehrung und die Biogasproduktion. Zusätzlich zu Kartoffeln und Mais werden Zuckerrüben, Getreide und Zwiebeln angebaut. Auf dem eigenen Hof, abseits der GbR, hält die Familie noch 25 Herdbuchkühe der Rasse Deutsche Angus. In der Freizeit versucht Theresa Hare sich Zeit zu nehmen für Sport, Pferd, Freunde und die Landjugend.
Sie engagiert sich für den Berufsstand und für den Arbeitskreis Unternehmerinnen, weil sie „manchmal das Gefühl habe, dass ich mir den Respekt der männlichen Berufskollegen hart erarbeiten muss.“ Als Beispiel nennt sie Handelsvertreter, die sie häufig erst wahrgenommen hätten als klar wurde, dass ich die Tochter vom Chef bin. Theresa Harke wünscht sich jedoch Gespräche auf Augenhöhe ohne „Umwege“. „Überraschte Blicke und Stimmen, wenn ich mit der Kartoffelpflanzmaschine, der Spritze oder dem großen Schlepper durch die Gegend fahre, kenne ich auch nur allzu gut“, schmunzelt sie. „Ich versuche dann einfach meine Arbeit gut zu machen und den Leuten zu zeigen, dass das alles selbstverständlich ist.“
Frauen werden ihrer Erfahrung nach immer selbstverständlicher in allen Bereichen der Landwirtschaft aufgenommen und auch gleichwertig behandelt. Sei es in Arbeitskreisen, in Ausschüssen oder in der Öffentlichkeitsarbeit. „Für die Zukunft wünsche ich mir, dass Frauen nicht mehr so stark um Gleichheit kämpfen müssen, sondern, dass es einfach Alltag ist“, sagt Theresa Harke. Ohnehin seien Frauen belastbarer, weil sie neben dem Betrieb noch viele tägliche Aufgaben „wuppen“ müssen. „Häufig sind Frauen auf jeden Fall bei sozialen Fähigkeiten einfühlsamer und vorausschauender“, hat die 27-jährige beobachtet. „Allerdings ist mein Bestreben, dass gar nicht nach Männern und Frauen unterschieden wird, sondern einfach jeder seine Stärken ausleben kann und an seinen Schwächen arbeitet.“ (LPD 75/2024)