Geflügelhalter überprüfen Biosicherheitskonzepte

Geflügelhalter überprüfen Biosicherheitskonzepte - Foto: Landvolk
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L P D – Die Geflügelpest hat Niedersachsens Geflügelhaltern Ende 2016 und im Frühjahr diesen Jahres einiges abverlangt. Mittlerweile haben mehrere Expertenrunden getagt, um Konsequenzen aus dem jüngsten Seuchenzug zu ziehen und damit für die Zukunft noch besser Vorsorge treffen zu können. Allerdings steht für die Experten, zu denen nach Mitteilung des Landvolk Pressedienstes an allererster Stelle die Mitarbeiter am Friedrich Loeffler Institut (FLI) auf der Insel Riems in Mecklenburg Vorpommern zählen, außer Frage, dass die Infektion über Wildvögel als mögliche Eintrittspforte für das Virus in Hausgeflügelbestände obenan steht. Die Seuchenexperten bescheinigen Haltern von Geflügel in der Regel einen hohen Sicherheitsstandard. Das Landvolk Niedersachsen rät nach den Erfahrungen aus verschiedenen Expertentreffen den Tierhaltern dennoch, alle Biosicherheitsmaßnahmen nochmals auf Verbesserungsmöglichkeiten zu überprüfen. Dazu zählt auf jeden Fall die Minimierung des direkten oder indirekten Kontakts mit Wildvögeln  (z.B. über Einstreu, Futter, Tränkwasser etc.).  Aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen mit einbezogen werden, um Sicherheitslücken unterbinden zu können. Über Personenkontakte oder gemeinschaftlich genutzte Fahrzeuge kann das Virus von Hof zu Hof weitergegeben werden, derartige Kontaminationen müssen ebenfalls ausgeschlossen werden. Das LAVES informiert aktuell über mögliche Eintragsquellen und besondere Biosicherheitsmaßnahmen in Puten- und Entenbeständen unter www.tierseucheninfo.niedersachsen.de. Im Schadensfall überprüft die Tierseuchenkasse deren Beachtung ebenso wie die korrekte Meldung der Tierzahlen.

Obgleich der aktuelle Seuchenzug abzuklingen scheint, rechnen die Experten damit, dass es auch weiterhin zu vereinzelten Ausbrüchen kommen kann. Die letzten Nachweise von HPAIV bei Geflügel im Mai deuten darauf hin, dass zumindest in einigen Ländern noch infektiöses Virus in der Umwelt vorhanden ist. Nach wie vor ist es daher wichtig, die Geflügelbestände zu schützen und einen Eintrag von Influenzaviren zu verhindern. Dazu zählt die Einhaltung von  Biosicherheitsmaßnahmen. Unklare Krankheits- oder Todesfälle sollten schnellstmöglich durch einen Tierarzt abgeklärt werden. Die jüngste Influenzawelle hielt die Geflügelhalter von Anfang November 2016 bis Anfang Mai 2017 in Atem. Sie wird als längster und heftigster Seuchenzug der Geflügelpest bezeichnet. Von 107 Fällen außerhalb der Wildvogelpopulation betrafen nach einer Aufstellung des FLI 52 die besonders empfindlichen Puten, knapp die Hälfte aller Fälle wurde in der Geflügelregion Niedersachsen registriert. Die hiesigen Geflügehalter sind daher für eine noch strengere Vorsorge besonders sensibilisiert, teilt das Landvolk mit. (LPD 47/2017)