Schweinefleisch ist beliebt, trotz insgesamt rückläufiger Verbrauchszahlen
L P D – Die Fußball-Europameisterschaft steht vor der Tür, und damit wird es Zeit, endlich den Grill herauszuholen. Denn Fußball gucken und Bratwurst, das gehört für viele zusammen, wenn am 14. Juni das Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland stattfindet. Ob im heimischen Garten oder beim Public Viewing auf dem Dorfplatz, besonders gerne wird das einfach zu grillende Schweinefleisch auf den Rost gelegt. „Schwein ist leicht zuzubereiten und schmeckt immer gut – egal ob auf Kohle oder Gas gegrillt“, sagt Hubertus Berges, Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen. Der Schweinehalter aus Cloppenburg mag besonders den Eventcharakter und das gemütliche Zusammensitzen beim Grillen.
Schweinefleisch wird hierzulande auch aus diesem Grund immer noch am meisten verzehrt. Und das, obwohl der Fleischverzehr insgesamt rückläufig ist. 2023 fiel er mit 51,6 Kilogramm pro Kopf laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) um mehr als 15 Prozent geringer aus als noch vor fünf Jahren, schreibt er Landvolk-Pressedienst. 2023 kamen pro Kopf aber noch 27,5 Kilogramm Schweinefleisch auf den Tisch. Der Geflügelfleischkonsum lag 2023 mit 13,1 Kilogramm pro Kopf im Durchschnitt der vorangegangenen fünf Jahre und stieg gegenüber 2022 sogar wieder deutlich an. Die Differenz zwischen 2018 und 2023 beträgt bei Rindfleisch lediglich 1,8 Kilogramm von 10,7 auf 8,9 Kilogramm pro Kopf und Jahr.
Der verringerte Verzehr, gestiegene Produktionskosten sowie die fehlende Planungssicherheit der Landwirte durch hohe Auflagen und zu wenig konkrete Vorschläge der Politik zum Umbau der Tierhaltung haben direkte Auswirkungen auf die Landwirtschaft in Niedersachsen. Innerhalb des zehnjährigen Zeitraums von 2013 bis 2023 entsprach der Rückgang der Schweinehalterinnen und Schweinehalter 43,7 Prozent, zitiert der Landvolk-Pressedienst Zahlen des Landesamts für Statistik Niedersachsen. Die wirtschaftlich angespannte Lage ließ vielen Landwirten nur die Wahl zwischen Aufgabe oder Vergrößerung des Hofs für mehr Effizienz. Während im Jahr 2013 ein Schweinehalter in Niedersachsen rund 1.221 Tiere hielt, umfasste der Tierbestand pro Hof im Jahr 2023 schon etwa 1.740 Schweine. Berges appelliert daher an alle Grillfreunde, auf die Herkunft des Fleisches zu achten. „Geboren, aufgezogen, gemästet, geschlachtet und verarbeitet in Deutschland steht für höchste Qualität in der Haltung, im Tierschutz und der Fleischkontrolle“, fasst er die 5xD-Kennzeichnung zusammen. Damit stehe dem Genuss von Nackensteaks, Grillfackeln und Bauchfleisch von Tieren aus niedersächsischen Ställen nichts mehr entgegen. (LPD 43/2024)