Grüne Woche als Diskussionsforum

L P D Landvolkpräsident
Werner Hilse ruft Bäuerinnen und Bauern dazu auf, bei der anstehenden
Landtagswahl am 20. Januar von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. In der
landwirtschaftlichen Fachzeitung Land & Forst ruft er die Leserinnen und
Leser dazu auf, die Positionen und Aussagen der Parteien zu vergleichen. Die Bauern
sollten auf die Kandidatinnen und Kandidaten in ihrem Wahlkreis zugehen und
nicht nur die Wahlprogramme prüfen, sondern auch deren konkrete Aussagen. Eine
Gelegenheit dazu hat die Land & Forst gegeben und die Antworten der Spitzenkandidaten
der im Landtag vertretenen Parteien zu einem Fragenkatalog abgedruckt. Die
früher von Verbandspolitikern gelegentlich geäußerte Einschätzung, Politik höre
am Hoftor auf, gilt nach Einschätzung Hilses nicht mehr. Es treffe aber auch
nicht mehr zu, dass die Agrarpolitik ausschließlich in Brüssel gemacht werde.
Dort würden für Bauern wichtige Weichen gestellt, aber Bund und Land könnten
der Gemeinsamen Agrarpolitik weiter ihren Stempel aufdrücken. Zurzeit sei die
Tendenz zu beobachten, dass Politikerinnen und Politiker bis in die
unternehmerischen Entscheidungen auf den Höfen mitbestimmen wollten, schreibt
Hilse. Das könne für jeden einzelnen Landwirt heftige Einschnitte zur Folge
haben.

Einige landwirtschaftliche Themen wurden und werden seit
einigen Monaten in der Gesellschaft kontrovers diskutiert, schreibt Hilse.
Längst nicht immer gehe es dabei um Sachargumente, die Bauern sähen sich in
Teilen des Landes von Misstrauen umgeben. Hier könne Politik auch vermitteln
und mit Fachargumenten für Aufklärung sorgen. Die 135 Abgeordneten im
Leineschloss sollten ein Spiegelbild der Gesellschaft sein und auch
landwirtschaftliche Problemstellungen einschätzen können. Es gebe viele
aktuelle Themen, die zweifelsfrei mit Expertenwissen begleitet werden müssten.
Das treffe für die Agrarspekulation ebenso zu wie die Umsetzung der
Energiewende oder die in Niedersachsen in jüngster Zeit so leidenschaftlich
diskutierte Tierhaltung. Nach Einschätzung des Landvolkes sind hier Entscheidungen
gefragt, die Fachkompetenz und Einarbeitung verlangen und nicht aus dem Bauch
heraus entschieden werden dürfen. Hilse ruft die Bäuerinnen und Bauern dazu
auf, die Bekundungen der Bewerber für den neuen Landtag zu hinterfragen und Wahlversprechen
von realistischen Einschätzungen zu trennen. Sie sollten von ihrem demokratischen
Grundrecht Gebrauch machen und am 20. Januar wählen gehen. Eine lebendige Demokratie
lebe vom Mitmachen, vom Einmischen und vom Gestalten. (LPD 2/2013)