L P D – In der ersten Aprilwoche war es endlich soweit: In Ganz Niedersachsen wurde die Temperatursumme von 200° Celsius erreicht. Diese Summe steht für den Vegetationsbeginn. „Die Natur ist in diesem Jahr zwei Wochen später dran, die meisten Flächen sind noch zu nass für den Weideaustrieb“, erklärt Karsten Padeken gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Der Landwirt und Vorsitzende des Niedersächsischen Grünlandzentrums hat wie alle Grünlandbauern in diesem Jahr alle Hände voll zu tun, um die anstehenden Arbeiten auf den Wiesen und Weiden rechtzeitig erledigen zu können. „Die Nässe im Herbst hat dazu geführt, dass die Weidetiere viel kaputtgetreten haben. Auch unsere Maschinen haben Spuren hinterlassen. Dies müssen wir nun alles beseitigen“, sagt Padeken. Viele Flächen seien aber immer noch zu nass und für Pflegearbeiten nicht befahrbar.
Soweit dies möglich war, haben die Landwirte bereits Gülle ausgebracht. Um dem neuen Aufwuchs beste Startbedingungen zu geben, wird Moos entfernt und die Grasnarbe belüftet – dafür kommt der Wiesenstriegel zum Einsatz. Er beseitigt Unebenheiten und Maulwurfshügel. „In diesem Jahr müsste das Grünland wegen der vielen Tritt- und Spurschäden vor allem gewalzt werden, aber das ist zurzeit einfach noch nicht möglich“, sagt Padeken. Er geht zudem davon aus, dass überdurchschnittlich viel Flächen nach- oder neu angesät werden müssen, weil die anhaltende Nässe Schaden an der Grasnarbe hinterlassen hat. Diese Schäden sind mit Striegel, Schleppe und Walze nicht überall zu beheben. Außerdem müssen einige Flächen noch gemulcht werden, weil das Gras im Herbst nicht geerntet werden konnte und diese alten Reste nun den neuen Aufwuchs stören. Der Landwirt aus der Wesermarsch rechnet damit, dass die meisten Kühe etwa in der zweiten Aprilhälfte wieder auf die Weide wechseln können. Bis dahin dürften die Grünlandbauern die anstehenden Frühjahrarbeiten erledigt haben. (LPD 28/2018)