Landwirtschaftliche Familienberatung bietet Seminar zur Hofübergabe an
L P D – Landwirte denken in Generationen – heißt es. Sie bauen für die kommende Generation vor und versuchen den landwirtschaftlichen Betrieb so aufzustellen, dass er auch für die kommende Generation eine Zukunft hat. Das ist nicht einfach in diesen schweren Zeiten, besonders aktuell für die tierhaltenden Betriebe. „Die Übergabe des Hofes an die nächste Generation ist mehr als nur ein vertraglicher Akt und bringt bei allen Beteiligten Unsicherheiten, Sorgen, Ängste und Fragen mit sich“, weiß Constanze Brinkmann von der Ländlichen Familienberatung. Gemeinsam mit Reinhard Grave, Supervisor und Theologe, bietet sie deshalb ein Seminar zur Hofübergabe an. Dieses findet an der Katholischen Landvolkhochschule Oesede vom 2. bis 4. Februar 2022 statt. Es gibt noch einige freie Plätze, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
Mit der Hofübergabe ist zumeist die Versorgung und Unterbringung der Hofabgebenden verbunden, das sogenannte Altenteil. „Doch ein Wohnrecht auf dem Papier bedeutet noch nicht, dass das Zusammenleben auf dem Hof anschließend harmonisch verläuft. Den beteiligten Personen, stellen sich viele Fragen: Was habe ich noch zu sagen, wenn ich den Hof abgebe? Wo ist mein Bereich? Welche Aufgaben kann und möchte ich übernehmen? Wie leben wir gemeinsam auf dem Hof? Was soll gemeinsam stattfinden und was nicht?“, zeigt Constanze Brinkmann auf.
Das zweitägige Seminar richtet sich an Frauen und Männer der abgebenden und der übernehmenden Generation. Die Sorgen und Ängste aller Beteiligten werden bei dem Seminar näher beleuchtet, denn die zwischenmenschliche Seite der Hofübergabe spielt hier eine herausragende Rolle. „Packen Sie die zwischenmenschliche Herausforderung „Hofübergabe“ ebenso bewusst an, wie betriebliche Projekt auf dem Hof“, lautet die Aufforderung. Wie kann ich die jeweils andere Generation würdigen und einen Ausgleich der verschiedenen Interessen auf dem Hof schaffen? „Es geht darum Bedürfnisse zu klären, Konfliktpotentiale zu erkennen und gezielt anzugehen. Im Seminar soll erarbeitet werden, wie die Fragen rund um die Hofnachfolge richtig besprochen werden können. Die Hofübergabe ist ein Prozess. Je bewusster dieser gestaltet wird, desto größer die Chance, dass ein Miteinander auf dem Hof gelingt“, beschreibt Referentin Brinkmann das Szenario. „Egal, ob die Hofübergabe noch vor Ihnen liegt oder der juristische Teil des Hofübergangs schon abgeschlossen ist, wir unterstützen Sie in dem begleitenden Prozess davor und danach“, so die Fachfrau der landwirtschaftlichen Sorgentelefone und Familienberatungen. Juristische und betriebswirtschaftliche Aspekte können in diesem Rahmen nicht geklärt werden. Weitere Infos unter Telefon 05401-8668-862, brinkmann@klvhs.de oder www.sorgentelefon-landwirtschaft.de. (LPD 97/2021)