Homoeopathie

L P D – Weniger Antibiotika einzusetzen, ist ein wichtiges Ziel der Tierhalter in Nieder-sachsen. Alternative Methoden der Behandlung und Vorbeugung rücken dadurch verstärkt ins Blickfeld. Wie der Landvolk-Pressedienst schreibt, praktizieren vor allem Schweinehalter schon länger erfolgreich Naturheilverfahren wie die Homöopathie. In erster Linie haben sich die homöopathischen Kügelchen bei der Sauenfruchtbarkeit bewährt, angefangen von der Brunst über das Abferkeln bis hin zur Milchbildung. Im Maststall werden gute Erfolge bei Atemwegs- und Magen-Darmerkrankungen erzielt. „Das ,Geheimnis‘ liegt im ganzheitlichen Ansatz und in der intensiven und gewissenhaften Tierbeobachtung“, sagt Joachim Schulz, Schweinespezialberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Sie führe dazu, dass Probleme vielfach sehr früh erkannt und behandelt würden. Die Landwirtschaftskammer bietet Vorträge und Seminare zum Thema Homöopathie in der Nutztierhaltung an, um Landwirte in diesem Bereich weiterzubilden.

Landwirte, die homöopathische Mittel einsetzen, müssen keine Wartezeiten berücksichti-gen. Weder Milch noch Fleisch oder Eier weisen Rückstände der eingesetzten Mittel auf. Trotzdem müssen die arzneimittelrechtlichen Vorgaben zum Einsatz am lebensmittellie-fernden Tier eingehalten werden: Es dürfen entweder nur für diese Tierart zugelassene Homöopathika zum Einsatz kommen, oder es müssen in der Apotheke erworbene Globuli vom Tierarzt umgewidmet werden. Homöopathische Behandlungen müssen – wie jede andere auch – schriftlich dokumentiert werden. Für die Gruppenbehandlung können homöopathische Arzneimittel auch über die Tränken verabreicht werden, alternativ auch übers Futter. Allerdings kann die Homöopathie keine Fehler in Management, Fütterung oder Haltung ausbügeln oder zum Beispiel Knochenbrüche heilen. Anzeigepflichtige Tierseuchen schließen eine homöopathische Behandlung ebenfalls aus. (LPD 53/2014)