In Echem schulen die Nachwuchslandwirte ihr Auge

In Echem schulen die Nachwuchslandwirte ihr Auge - Foto: Hollweg
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L P D – „Die Landwirtschaftliche Ausbildung zukunftsweisend gestalten“ – unter diesem Motto stand die feierliche Eröffnung der Lehrwerkstätten Rind und Schwein im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum (LBZ) in Echem am vergangenen Sonnabend. „Als Berufsstand begrüßen wir, dass der Fokus der überbetrieblichen Ausbildung künftig noch stärker auf der Vermittlung grundlegender Kenntnisse wie der Tierbeobachtung liegen wird“, sagte Landvolk-Präsident Werner Hilse in seiner Rede. Unabhängig von der Wirtschaftsform zeigen die neuen Lehrwerkstätten zukunftsweisende Entwicklungen. „Es ist deutlich sichtbar, dass das Wohl der Tiere neben dem der Menschen eine zentrale Rolle spielt“, hob Hilse hervor. Für die Ausbildung der Landwirte sind diese Aspekte wichtig, immerhin werden auf jedem zweiten Bauernhof in Niedersachsen Rinder und auf etwa jedem vierten Schweine gehalten.

In der Schweinehaltung wurden eigens Demonstrationsabteile eingerichtet, in denen neue Haltungssysteme erprobt werden. Dazu zählen unter anderem das Abferkeln von Sauen in Gruppen oder freies Abferkeln unter Verzicht auf Ferkelschutzkörbe. In der Rinderhaltung wurden zwei verschiedene Managementsysteme installiert. Somit können sich angehende Landwirte selbst ein Bild von verschiedenen Haltungssystemen in der Tierhaltung machen – mit all ihren Vor- und Nachteilen. „Das kann ein guter Einstieg in intensive Diskussionen untereinander und eine Vorbereitung auf die vielfach kontroversen Diskussionen mit Verbrauchern sein“, warb Hilse für Offenheit und Dialog. Er begrüßte es, dass die angehenden niedersächsischen Landwirte in den neuen Lehrwerkstätten ab 2016 praktische Erfahrungen in der ökologischen Schweinehaltung sowie theoretische Kenntnisse rund um die ökologische Rinder- und Schweinehaltung sammeln können.

Neben der überbetrieblichen Ausbildung, die für die etwa 2.000 Auszubildenden zweimal stattfindet, profitieren auch die bereits wirtschaftenden Landwirte von den umfassenden Fort- und Weiterbildungsangeboten in Echem. Die regelmäßige Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen ist für jeden Landwirt unerlässlich, um angesichts der Fülle an Neuerungen das eigenen Wissen auf dem aktuellen Stand zu halten. Als neues Aufgabenfeld kommt in Echem die Verbraucherkommunikation dazu. „Wir begrüßen es sehr, dass das Landwirtschaftliche Bildungszentrum dieses Thema künftig ebenfalls wahrnimmt“, sagte Hilse. Der Dialog mit den Verbrauchern sei wichtiger denn je: „Umso besser, wenn die jungen Landwirte auch in diesem Bereich Anregungen für die Öffentlichkeitsarbeit auf ihre Höfe mitnehmen können.“ (LPD 69/2015)