Jetzt wird der Winterraps gedrillt

Jetzt wird der Winterraps gedrillt -

L P D – Die Raps- und Getreideernte ist abgeschlossen, die Landwirte haben mit Scheibenegge, Grubber oder Pflug ihre Flächen bearbeitet und für die Aussaat von Winterraps und Wintergetreide vorgearbeitet. Wie in der Ernte macht der Raps nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes  auch bei der Aussaat den Anfang. Die kleinen schwarzen Samen sind sehr anspruchsvoll und erwarten ein sorgfältig vorbereitetes Saatbett. Wie der Land-volk-Pressedienst schreibt, können die Rapskörner in den gepflügten Boden oder im Mulchsaatverfahren gedrillt werden. Der Vorteil bei der Mulchsaat ist die flache Bodenbearbeitung und die bessere Wasserversorgung der Saat. Außerdem werden Arbeitszeit und Energiekosten gespart. Bereits ab der Aussaat überwachen die Landwirte den Befall mit Rapserdflöhen mit Hilfe von Gelbschalen.

Wenn Raps nach Weizen oder Gerste gedrillt wird, achten die Bauern bereits bei der Getreideernte darauf, dass Stroh gut zu zerkleinern und verteilen. Sogenanntes Ausfallgetreide, also Körner, die bei der Ernte auf dem Acker liegen bleiben, werden in den Boden eingearbeitet, damit sie keimen. Anschließend wird der Acker nochmals bearbeitet, damit das Ausfallgetreide nicht zwischen der nächsten Hauptfrucht wächst. Die Aussaatstärke richtet sich nach der Bodenart, der Bodenbearbeitung, dem Wetter bei der Aussaat, der Sorte, dem Aussaatzeitpunkt und der Aussaattechnik. 50 bis 55 Samen pro Quadratmeter werden ausgesät. Zu einem frühen Aussaattermin oder der Wahl von Hybridsorten kann die Aussaatstärke auf bis zu 35 Samen je Quadratmeter gesenkt werden. Je nach Standort und Vorfrucht wählen die Landwirte die passende Sorte für ihr Feld aus. Neben dem Hektarertrag ist der Ölgehalt für die Bezahlung des Ernteguts im kommenden Jahr entscheidend.

Im vergangenen Jahr haben die Landwirte in Niedersachsen auf 120.000 Hektar Winterraps angebaut. Die Fläche hat sich im Vergleich zu 2013 um mehr als fünf Prozent reduziert. Der durchschnittliche Hektarertrag liegt bei 40,1 Dezitonnen je Hektar (dt/ha). Er ist in der Ernte 2015 hinter der des Vorjahres mit 42,3 dt/ha zurückgeblieben und lag aktuell bei 36,9 dt/ha. Insgesamt ernteten die Landwirte 17,2 Prozent weniger Raps als im Vorjahr. Schwierige Witterungsbedingungen und Probleme mit dem Rapserdfloh durch das Verbot der Beize mit Neonikotinoiden haben Ertragseinbußen verursacht. Zudem haben die Landwirte aufgrund der Bedenken um den Rapserdfloh und pessimistischer Preiserwartungen die Anbaufläche reduziert. Zur Aussaat für die Ernte 2016 hoffen vor allem die Ölmühlen auf eine ausreichende Anbaufläche. (LPD 67/2015)