Junglandwirte fordern Verlässlichkeit von der Politik

Die Junglandwirte Niedersachsen wollen mit Politik und Experten über den Wandel der Märkte diskutieren. Foto: Landvolk Niedersachsen
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Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner Gast beim Junglandwirtetag

L P D – „Wir Junglandwirte brauchen fachlich sinnvolle und zugleich aufeinander abgestimmte Ziele und Vorgaben. Das erwarten wir jetzt von der Politik“, fordert der Vorsitzende der Junglandwirte Niedersachsens, Niklas Behrens. Niedersachsens landwirtschaftlicher Nachwuchs sorgt sich um seine Zukunft, benötigt Antworten auf drängende Fragen. Er benötigt in erster Linie Verlässlichkeit seitens der Politik und Planungssicherheit für zukünftige wirtschaftliche Entscheidungen, die auf den Höfen anstehen. Niedersachsens Junglandwirte wollen mitwirken und ihre Zukunft aktiv gestalten. Damit ihre Forderungen auch gehört werden, haben sie Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sowie Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast zum Junglandwirtetag 2020 eingeladen, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.

Am morgigen Dienstag, dem 18. Februar, findet der Junglandwirtetag unter dem Motto „Weiter denken – Zukunftsorientierte politische Rahmenbedingungen“ ab 9.30 Uhr im StadtHaus Burgdorf statt. Es sind die fehlenden politischen Rahmenbedingungen und das „Zuviel“ an Auflagen, die dem Berufsnachwuchs den Blick in die landwirtschaftliche Zukunft trüben und das Wirtschaften erschweren. Dazu kommt die fehlende Wertschätzung von Seiten der Gesellschaft und der Politik. „Wir sind offen für Veränderungen und haben viele Ideen, unsere Betriebe neu auszurichten. Mit Blick auf die Vielfalt der gesellschaftlichen Wünsche fehlt jedoch eine klare Richtung und die Gewähr, dass die Verbraucher unsere Mehrkosten bezahlen“, erklärt Niklas Behrens. Darüber möchten die jungen Landwirtinnen und Landwirte mit der Bundeslandwirtschaftsministerin diskutieren. Klöckner spricht zum Thema „Nachhaltig und smart Veränderung gestalten – Perspektiven für Deutschlands junge Landwirtschaft“. Dass Landwirtschaft erst dann wieder eine Perspektive haben wird, wenn sie sich zuvor selbstkritisch damit auseinandergesetzt hat, was sie der Gesellschaft bieten kann und will, davon ist Prof. Dr. Alfons Balmann vom Leibniz-Institut Halle überzeugt. Er wird diesen Transformationsprozess unter dem Thema „Landwirtschaft und gesellschaftliche Erwartungen: Sollen – können – wollen“ darstellen. Was für Probleme aktuelle Auflagen und Gesetze für die Junglandwirte mit sich bringen, erklärt Louisa Backhaus am Beispiel ihres elterlichen Betriebes. „Unsere Familie betreibt seit über 25 Jahren kooperativen Trinkwasserschutz. Die Trinkwasserqualität ist sehr gut. Warum liegen wir jetzt trotzdem im Roten Gebiet?“ fragt sie sich und möchte auf diese Frage bei der Podiumsdiskussion mit Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast eine verlässliche Antwort bekommen. Weitere Infos zum Junglandwirtetag unter www.junglandwirte-niedersachsen.de. (LPD 13/2020)