Landgasthöfe leiden unter Corona-Einschränkungen

Landgasthöfe
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Nach den Spargelessen fallen nun auch die Enten- und Gänseessen aus

L P D – Eine knusprige Gans oder Ente mit Kartoffeln und Rotkohl – die Saison für dieses besondere Festessen startet normalerweise im November rund um den Martinstag. In den Landgasthöfen und bäuerlichen Gastronomiebetrieben in Niedersachsen wird diese Tradition in diesem Jahr aufgrund der Corona-Bestimmungen ausfallen müssen. Ebenso wie schon die Spargelessen im Frühjahr und die zahlreichen Hochzeiten, Geburtstage und andere Familienfeiern, die normalerweise einen wesentlichen Teil der Einnahmen vieler Hof-Cafés und Landgasthöfe ausmachen. „Bei den Hofgastronomen sieht es weitaus schlimmer aus als bei den Ferienhöfen“, bestätigt Vivien Ortmann, Geschäftsführerin von LandTouristik Niedersachsen.

Wie der Landvolk-Pressedienst schreibt, leidet die Gastronomie auf dem Land besonders unter den gravierenden Einschnitten. Dadurch, dass private Feiern und kleinere Runden auch schon vor den aktuellen Beschränkungen kurzfristig abgesagt wurden, hätten die Betreiber von Hofcafés bereits herbe Verluste erlitten. „Besonders schwierig ist es, wenn die Zutaten schon eingekauft sind und die Torten schon gebacken bereitstehen“, erläutert Ortmann. Auch das Personal müsse dann meist trotzdem bezahlt werden, obwohl die Feierscheunen brach lägen.

Und das, obwohl die Gastronomen die Zeit genutzt haben und mithilfe des Verbandes LandTouristik Niedersachsen umfangreiche Hygienekonzepte erarbeitet haben. „Dort ist genau festgelegt worden, wann welche Kontaktpunkte gereinigt und desinfiziert werden“, gibt Ortmann ein Beispiel. Dass sich dieses Engagement nun nicht auszahle, sei für die Gastronomie sehr bitter.

Für sie ist die ab heute (Montag) geltende Regelung zur Schließung aller gastronomischen Betriebe für den Monat November ein Schlag ins Gesicht. „Wie sollen gerade kleine Betriebe auf dem Land derartige Einbußen kompensieren?“, fragt Ortmann. Es bleibe zudem fraglich, ob den kleinen Betrieben tatsächlich die Umsatzausfälle bis zu 75 Prozent erstattet werden, wie von Finanzminister Olaf Scholz versprochen worden sei. (LPD 86/2020)

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