Landvolk diskutiert über die berufliche Bildung

Auszubildende auf einem Trecker
Insgesamt absolvieren derzeit 5.441 Nachwuchskräfte eine Ausbildung in der Agrarwirtschaft. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Steigerung um 112 Ausbildungsverhältnisse Foto: Landvolk
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Berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung sind Basis für das ganze Berufsleben

L P D – Das Arbeiten in der Natur, mit Tieren und Technik ist für junge Menschen sehr attraktiv: Das belegen die vorläufigen Zahlen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen für die 14 Grünen Berufe. Insgesamt absolvieren derzeit 5.441 Nachwuchskräfte eine Ausbildung in der Agrarwirtschaft. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Steigerung um 112 Ausbildungsverhältnisse. Allein im Beruf Landwirt/in sind derzeit 1.861 Ausbildungsplätze vergeben, schreibt der Landvolk-Pressedienst.

„Eine besondere Bedeutung haben die Grünen Berufe für die Inklusion“, hob Rudolf Fuchs von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen bei der Sitzung des Ausschusses Bildung im Landvolk Niedersachsen hervor. Mit 77 Werkern in der Landwirtschaft, 352 Fachpraktikern in der Hauswirtschaft und 323 Werkern im Gartenbau böten die Grünen Berufe Ausbildungsplätze für ein Sechstel der Schüler aus der Inklusion. Große Sorgen bereiten ihm dagegen nach wie vor die rückläufigen Ausbildungszahlen in der Hauswirtschaft. „Dieser Beruf ist wichtiger denn je, es fehlt aber trotz vieler Anstrengungen die Nachfrage“, sagte er. Gab es im Jahr 2022 noch 264 Auszubildende in der Hauswirtschaft, sind es 2023 nur noch 231.

Mit Blick auf die landwirtschaftliche Ausbildung hob Christine Kolle, Referentin für Bildung im Landvolk Niedersachsen, hervor, dass die landwirtschaftliche Ausbildung die Grundlage für zukünftige Arbeitnehmer auf den Höfen und angehende Betriebsleiter ist. Sie freute sich über eine intensive Diskussion der Ausschussmitglieder aus den Kreislandvolkverbänden, der Junglandwirte Niedersachsen, der Niedersächsischen Landjugend, den Landfrauen, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie dem niedersächsischen Landwirtschaftsministerium und dem niedersächsischen Kultusministerium.

Im Anschluss an die landwirtschaftliche Ausbildung steht die Vermittlung von vertiefenden Kenntnissen in der Tierhaltung und im Pflanzenbau in Fortbildungen zum Landwirtschaftsmeister, Wirtschafter und/oder Agrarbetriebswirt im Vordergrund. In diesen Fortbildungen liegt zudem ein großer Schwerpunkt auf der Betriebsführung. Eine Besonderheit stellt die sogenannte Unternehmerschule in Vechta dar, an der der landwirtschaftliche Berufsnachwuchs zugleich den Landwirtschaftsmeister und den Agrarbetriebswirt erwerben kann. Die Fortbildung dauert zweieinhalb Jahre. „Niedersachsen ist mit knapp 30 Berufs- und Fachschulstandorten Agrarwirtschaft im Vergleich zu anderen Bundesländern sehr gut aufgestellt. Alternativ zu den schulischen Fortbildungen kann sich der Berufsnachwuchs in Meisterkursen beruflich fortbilden“, sagte der Ausschussvorsitzende Martin Roberg aus dem Landkreis Cloppenburg. In den vergangenen Jahren zeichnet sich ein Trend zum Studium nach der landwirtschaftlichen Berufsausbildung ab. Die jungen Landwirtinnen und Landwirte nutzen das breite Spektrum der beruflichen Fort- und Weiterbildung intensiv, um sich bestmöglich auf die Herausforderungen ihres Berufslebens vorzubereiten. Denn neben den fachlichen Anforderungen spielen die Anpassung an den Klimawandel, die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie sowie die Digitalisierung inzwischen eine sehr große Rolle. (LPD 21/2023)

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