Landesbauernverband vertritt die Interessen der Landwirte in vielen Bereichen
L P D – Von A wie Afrikanische Schweinepest über N wie Nebenerwerb und U wie Umweltschutz bis Z wie Zuckermarkt reicht das Spektrum, für das sich das Landvolk Niedersachsen und die Kreisverbandsgeschäftsstellen einsetzen. Dieser weite Bogen der Themen wird im diesjährigen Jahresbericht gespannt, in dem sowohl Präsidium und Geschäftsführung als auch die verantwortlichen Referenten sowie befreundete Verbände auf ein turbulentes Jahr zurückblicken.
„Die Lage vieler Betriebe ist ernst; die Stimmung auf zahlreichen Höfen eher düster“, fasst Landvolk-Präsident Dr. Holger Hennies zusammen. Der Landesbauernverband gehe die anstehenden Aufgaben daher entschlossen an: „Unser Berufsstand sieht sich mit einer Vielzahl von systemverändernden Herausforderungen konfrontiert, die mit großen Anstrengungen und Einbußen für unsere Betriebe verbunden sein werden“, sagt er. Für die Schweinehalter sei die Situation desolat. Die Milchviehbetriebe blickten zwar auf eine positive Marktsituation, aber auch sie stünden vor großen Herausforderungen: So benachteilige die GAP besonders die Betriebe, die zwingend auf die Bewirtschaftung von Grün- und Ackerland zum Futteranbau für ihre Tiere angewiesen seien.
Große Ziele wie der Klimaschutz, aber auch der Ruf nach Innovationen sowie der gesamte Umbau der Tierhaltung kennzeichnen die Politik der amtierenden Regierung. „In den Fragen der Finanzierung des Umbaus, des Tierwohls, der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung sowie dem Pflanzen- und Insektenschutz wird noch viel zu konkretisieren sein“, sagt Hennies. Die verbindliche Haltungs- und Herkunftskennzeichnung, den Einstieg ins Bestandsmanagement beim Wolf und ein neues Konzept zur Nutzung von Bioenergie wertet Hennies beim Rückblick auf 2021 positiv; das alles entspricht langjährigen Forderungen des Verbandes.
Zudem sei für die Landwirte eine bevorzugte Baugenehmigung für Ställe wichtig, um Tierwohlauflagen erfüllen zu können. „Wunsch und Wirklichkeit der Tierhaltung passen immer noch nicht zur Zahlungsbereitschaft der Verbraucher“, stellt Hennies fest. Für die Ackerbauern ist die Lage aufgrund der bestehenden Nährstoffproblematik und der drückenden Kosten für Betriebsmittel schwierig. Die Klimaerwärmung, CO2-Speicherung, Vielfalt und neue Kulturen sind weitere wichtige Themen, denen sich insbesondere auch die Bäuerinnen und Bauern stellen müssen, die in Moorgebieten wirtschaften. „Umso wichtiger ist es, dass wir im Landesbauernverband gemeinsam die anstehenden Herausforderungen meistern“, sagt Landvolk-Hauptgeschäftsführer Helmut Brachtendorf. In dem Spannungsfeld der zahlreichen zu beackernden Themen seien Landesverband und Kreisverbände in Niedersachsen ein verlässlicher Begleiter und Ansprechpartner für die Landwirtschaft sowie ein Sprachrohr für den gesamten ländlichen Raum. (LPD 14/2022)