Maisernte beginnt früher als erwartet

Maisernte
Foto: Landvolk Niedersachsen
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L P D – Die niedersächsischen Landwirte rüsten sich für die Maisernte. Auf den trockenen Standorten in der Heide haben die Arbeiten bereits begonnen. Ab Mitte September werden auch in den übrigen Landesteilen Trockensubstanzgehalte von um die 32 bis 35 Prozent erwartet, also perfekte Erntevoraussetzungen für Silomais. Im langjährigen Durchschnitt beginnt die Ernte eher gegen Ende September, im vergangenen Jahr sogar noch eine Woche später. Abhängig von der Witterung wird der Erntebeginn in diesem Jahr somit etwa zwei Wochen früher erwartet, als in 2015, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Auf den ersten Blick erscheint diese Verschiebung paradox, war das vergangene Jahr von extremer Trockenheit geprägt und die Vegetationsperiode in diesem Jahr vor allem durch ein kaltes und nasses Frühjahr bestimmt. Hohe Temperaturen, viel Sonne und Wind und nahezu keine Niederschläge oder Luftfeuchtigkeit im August haben zu einer hohen Verdunstungsrate und somit zu einer unverhältnismäßig schnellen Abreife im Mais geführt.

Der Wassermangel macht sich jetzt bemerkbar. Die Pflanzen vertrocknen, bevor die Stärkeeinlagerung im Kolben abgeschlossen ist. Das führt zu Ertrags- und Qualitätseinbußen, denn der Kolben macht etwa 60 Prozent des Gesamtgewichts der Pflanze aus. Hohe Stärkeerträge je Hektar sind zur Gewährleistung der Grundfutterversorung bei Milchkühen anzustreben. Bei Biogasanalgen ist der Gesamttrockenmassegehalt der Maispflanezn entscheidend, da hieraus das Methan für die Verstromung erzeugt wird. Daher schauen die Landwirte ihren Mais in diesen Tagen ganz genau an. Wenn die Blätter an den Kolben noch nicht vertrocknet sind, verschieben sie die Ernte noch ein paar Tage. Es besteht immernoch die Chance, dass der Kolben noch Stärke einlagert. Die aktuellen Niederschläge sorgen zudem für eine Ernteverzögerung und örtlich auch für Ertragssteigerungen.

Die Mais-Anbaufläche in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren bei etwa 2,56 Mio. Hektar eingependelt, 416.000 Hektar zur Körnermaisgewinnung und 2,14 Mio. Hektar als Silomais für die Fütterung oder für Biogasanlagen. In Niedersachsen wächst Mais auf 566.200 Hektar, einem Rückgang gegenüber 2015 um 4,5 Prozent. Da der Zubau von Biogasanlagen und Milchviehställen stagniert, bleibt diese Zahl, mit leichten Schwankungen, seit 2011 stabil. (LPD 69/2016)