Maisernte ist in Niedersachsen gestartet

Bis spät in die Dunkelheit sind Landwirte aktuell dabei, Mais zu ernten: Vorsicht und Rücksichtnahme beiderseits sind geboten, wenn die Trecker mit vollen Häckselgut-Anhängern und die überbreiten Maishäcksler unterwegs sind, um aufs nächste Feld zu kommen. Foto: Landvolk Niedersachsen
Bild-Download des Originals: | Web-Version:

Gegenseitige Rücksichtnahme nötig, gerade bei Dunkelheit / Zünslerbefall prüfen

L P DSie rollen wieder: In einigen Regionen Niedersachsens ziehen die Traktoren teilweise im Konvoi schon seit vorletzter Woche die großen Ladewagen über die Straßen. Die Silomaisernte hat in Niedersachsen begonnen und wird noch gute drei Wochen bis in die ersten Oktoberwochen anhalten. „Bei uns läuft die Maisernte mit Vollgas. Der Mais, der früh um den 16. bis 20. April in die Erde gelegt wurde, ist erntereif. Unsere Landwirte erwarten so um die 45 bis 50 Tonnen (t) Silomais, die Qualität wird wohl zufriedenstellend sein“, schildert Detlef Kreye gegenüber dem Landvolk-Pressedienst für die Landwirte im Oldenburger Raum die Situation. Die Reife sei weit fortgeschritten und daher erfolge auch die Maisernte zwei Wochen eher als sonst. Der erst im Mai spätgelegte Mais benötige hingegen noch Zeit.

Im Emsland sind die Bauern noch mit dem Kartoffelroden beschäftigt. Die Maishäcksler starten aber noch diese Woche, es werden bei Silomais durchschnittliche und beim Körnermais eher unterdurchschnittliche Ergebnisse erwartet. Aussaatprobleme beim Mais sorgten anfänglich im Stader Raum für Probleme. Doch nun ist er gut abgereift: Seit letzter Woche wurde mit der Ernte begonnen, und auch die Biogasanlagen-Betreiber legen los. Bis auf kleine Einbußen durch Hagelschäden wird hier aufgrund der günstigen Witterung ein überdurchschnittlicher Ertrag erwartet, da die Kolben alle gut ausgebildet sind und es keine Stressphase für die Pflanzen gab.

Als Gewinner sehen die Landwirte in der Region Hannover den Mais. Genügend Niederschläge und viele Sonnenstunden sorgten bei der wärmeliebenden Pflanze für ein gutes Wachstum, sodass sowohl beim Silo- als auch beim Körnermais mit guten bis sehr guten Erträgen gerechnet wird. Optimistisch starten auch die Landwirte im Raum Osnabrück in die Maisernte. Die Bestände sehen gut aus, man rechnet mit 45t Silomais und beim Körnermais stehen gute Erträge in Aussicht.

Vereinzelt wurde auch im Nordosten Niedersachsens mit der Ernte dieses besonderen Sommergetreides begonnen. „Im Raum Lüchow-Dannenberg ist die Maisernte schon seit gut 14 Tagen im Gange, weil während der letzten Hitzeperiode die Stangen umgekippt sind. Auf den leichten Standorten ist der Mais bereits abgeerntet. Vom Ertrag mit um die 40t hätte es mehr sein können. Es ist, wie bei der Getreideernte insgesamt auch, regional sehr unterschiedlich“, fasst Thorsten Riggert, Vorsitzender des Ausschuss Pflanze im Landvolk, zusammen. Er bittet Landwirte und Straßenverkehrsteilnehmer um gegenseitige Rücksichtnahme, wenn die großen Gespanne bis spät in den Abend langsam fahrend auf den Straßen unterwegs sind.

Schädlingsdruck durch den Maiszünsler wurde in diesem Jahr von den Landwirten kaum wahrgenommen. Trotzdem raten Pflanzenschutzexperten vor der Ernte einen Blick in die Maisbestände zu werfen, um die Befallsentwicklung im Blick zu behalten, damit Erträge für 2025 rechtzeitig gesichert werden können. Der Maiszünsler hat sich in den vergangenen Jahren weiter ausgebreitet. Um dessen Schadpotenzial einzudämmen, muss dem Falter die Entwicklungsmöglichkeit genommen werden. Deshalb sollten auch in Regionen mit bisher noch geringem Befall die Flächen behandelt werden. Eine mechanische Zerstörung der Stoppel gehört zur vorbeugenden Feldhygiene, um dem Zünsler die Überwinterungsmöglichkeit zu nehmen. In Niedersachsen haben die Landwirte 2024 Silomais auf gut 472.000 Hektar (ha) angebaut, 2023 waren es mehr als 459.000 ha. Die Maisfläche ohne Silomais beträgt 2024 fast 115.000 ha gegenüber 118.000 ha im Vorjahr. (71/2024)

Silke Breustedt-Muschalla

Redakteurin

T: 0511 36704-83

E-Mail-Kontakt