L P D – Hohe Erwartungshaltungen auf allen Seiten sieht Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke bei den aktuellen Diskussionen zur Reform der gemeinsamen Agrarpolitik. Nach den Vorstellungen der EU-Kommission, aber auch der Gesellschaft sollen die Landwirte sichere und zugleich preiswerte Lebensmittel erzeugen, aber parallel dazu auch höhere Standards im Umwelt-, Tier-, Natur- und Verbraucherschutz einhalten. „Für viele unserer Betriebsleiter liegt mit diesem doppelten Anspruch die Latte einfach zu hoch“, gab der neue Landvolkpräsident auf der Agrartagung der Evangelischen Akademie Loccum zu bedenken. Die Tagung diskutierte die Gemeinsame Agrarpolitik im gemeinsamen Europa mit der Frage „Was und wie viel gemeinsam?“. Den Gleichklang der EU-Agrarpolitik wollte Schulte to Brinke insbesondere mit Blick auf den gemeinsamen Markt keinesfalls in Frage stellen. Dazu sei das finanzielle Fundament mit einem stabilen Agrarhaushalt ebenso unabdingbar wie die gemeinschaftliche Umsetzung der in Brüssel vereinbarten Förderbedingungen. Echte Fortschritte vermissten die Landwirte dagegen bei dem immer wieder angekündigten Bürokratieabbau. Tatsächlich jedoch schlage ihnen eher Misstrauen mit stetig wachsenden Kontrollansprüchen entgegen. Schulte to Brinke sprach in diesem Zusammenhang von einem „Mehltau“, der Innovationskraft und Unternehmergeist lähme. Die landwirtschaftlichen Unternehmer benötigten dringend wieder „Luft unter den Flügeln“ auf dem Weg in die Zukunft. (LPD 12/2018)