L P D – Niedersachsens Milchviehhalter haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Milch an die Molkereien geliefert als im Jahr zuvor. Mit sechs Mrd. kg Milch hat die Erzeugung nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes eine neue Höchstmarke erreicht. Auf den ausgedehnten Grünlandstandorten entlang der Küste und in den Flussniederungen wird nahezu ein Fünftel der deutschen Milch erzeugt. Bundesweit stieg die Milchanlieferung nach Daten der Agrarmarktinformation (AMI) in Bonn um knapp 600 Mio. kg auf 30,3 Mrd. kg Milch. Gut die Hälfte des Zuwachses haben die 10.000 niedersächsischen Milchviehhalter mit ihren gut 800.000 Kühen beigesteuert. Damit holt Niedersachsen als zweitgrößte Milcherzeugerregion gegenüber Bayern weiter auf. Die süddeutschen Milchkühe gaben 2013 knapp 7,5 Mrd. kg Milch und lagen damit leicht unter dem Vorjahresniveau.
Bei einem Auszahlungspreis von durchschnittlich 37,1 Cent je Kilogramm Milch zahlt sich die Sieben-Tage-Woche für Milchbauern durchaus wieder aus. Gegenüber dem Vorjahr legte der Preis um rund 5,6 Cent je Kilogramm zu, momentan deuten weiter alle Zeichen auf stabile Märkte und damit auch stabile bis eher steigende Auszahlungspreise hin. Kein Verständnis haben die meisten Erzeuger dagegen für das starre Festhalten der EU an dem Quotenkorsett. Die steigende Anlieferungsmenge, die eine ebenfalls höhere Nachfrage bediente, dürfte nach den Regularien der Quotenregelung im Gegenzug zu einer empfindlichen Superabgabe führen. Deren Zahlung stößt bei ein Jahr vor dem Ende der Mengenregulierung auf wenig Verständnis, die EU wird deshalb zu einem Verzicht auf diese Sanktion aufgefordert. Nach Mitteilung einzelner Molkereien wollten die Milchviehhalter mit Blick auf die Marktlage 2013 durchaus noch mehr Milch erzeugen. Offensichtlich hat die schlechte Sommerwitterung mit Abstrichen an der Futterqualität diese Planungen jedoch durchkreuzt. (LPD 17/2014)