L P D – Für die weit überwiegende Mehrzahl der niedersächsischen Milcherzeuger bleibt das Ende der Garantiemengenregelung zum April 2015 ein Fakt. Dies wurde jetzt auf der Mitgliederversammlung der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) in Isernhagen in der Region Hannover deutlich. Entschieden wandte sich Landvolkvizepräsident Heinz Korte gegen eine hier und da wieder aufkeimende Diskussion zur Wiederbelebung der Quotenregelung. Er regte bei der Veranstaltung mit Blick auf die international gute Nachfrage nach Milch und Milchprodukten vielmehr eine Lockerung der strikten Vorgaben an. Konkret schlug er eine Erhöhung der Garantiemenge um ein Prozent oder eine Aussetzen der Superabgabe vor. Zurzeit lässt sich noch nicht genau schätzen, ob die deutschen Milcherzeuger ihr Quotenlimit im laufenden Garantiemengenjahr erneut überziehen werden, aktuell deuten die Zeichen darauf hin. „Im letzten Jahr der Mengenregulierung ist den deutschen Milcherzeugern die Zahlung einer erneuten Superabgabe nicht mehr vermittelbar“, meinte Korte. Unterstützung erhielt er in dieser Einschätzung von LVN-Vorsitzendem Jan Heusmann. Er sagte „zweifelsfrei fordert die Öffnung der Märkte alle Beteiligten heraus“, aber der freie Markt sei bei den Bauern anerkannt.
Im Milchland Niedersachsen haben im Milchwirtschaftsjahr 2012/13 (1. April bis 31. März) 10.300 Milchviehhalter insgesamt 5,7 Mio. kg Milch an die 29 Molkereiunternehmen geliefert. Das waren 3,5 Prozent oder knapp 200 Mio. kg mehr als im Jahr zuvor. Im aktuellen Jahr zeichnet sich trotz Problemen im Russlandgeschäft und eines rückläufigen Inlandsverbrauches ein deutliches Plus bei den Auszahlungspreisen ab. Nach noch vorläufigen Prognosen der LVN werden die Milcherzeuger im Jahresdurchschnitt etwa 37 Cent je Kilogramm Milch mit vier Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß erhalten. Das sind 5,4 Cent je Kilogramm oder 17 Prozent mehr als im Vorjahr, damit läuft der Milchmarkt aus Erzeugersicht momentan sehr gut, die Prognosen stimmen die Landwirte ebenfalls recht zuversichtlich. (LPD 85/2013)