Nachschlag vom Grünland vor der Winterruhe

L P D – Weil es noch warm ist und die Böden viel Feuchtigkeit gespeichert haben, wächst auf den Wiesen und Weiden nochmal Gras nach, berichtet der Landvolk Pressedienst. Um gut durch den Winter zu kommen, dürfen die Bestände zum ersten Frost nicht zu kurz und nicht zu lang sein. Fachberater der Landwirtschaftskammer empfehlen eine Graslänge von etwa fünf Zentimetern. Bei geringem Aufwuchs lohnen sich die Kosten für die Ernte durch Abmähen und Abfahren nicht, die Wiesen werden dann gemulcht und das Schnittgut bleibt auf der Fläche. Bei höheren Aufwüchsen wird das Mähgut noch ein letztes Mal vor dem Winter einsiliert. Weil die Tage sehr kurz sind, kann das Futter auf dem Feld zur jetzigen Jahreszeit meist nicht mehr durch Antrocknen die gewünschte Zuckerkonzentration errei-chen. Auch die Weidesaison neigt sich dem Ende, denn die nassen Flächen sind anfällig für Trittschäden. Mindestens eine Woche lang sollte das Gras vor dem ersten Frost Gelegenheit haben, sich von Schnittnutzung und Beweidung zu erholen und für den Winter Reservestoffe in den Wurzeln einzulagern. Die Landwirte müssen in dieser Phase sehr genau beobachten und abwägen, um die richtige Balance zwischen Futterqualität, Futterkosten und Grünlandpflege zu finden.

Insgesamt gesehen herrscht auf den Betrieben am Ende der Erntezeit kein Mangel an Gras-silage. Dennoch lassen die Qualitäten nach Beobachtung der Grünlandberater bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in diesem Jahr etwas zu wünschen übrig. Weil es zum optimalen Mähzeitpunkt für den ersten Schnitt im Frühjahr vielerorts zu nass war, musste das Futter zum Teil unter widrigen Wetterbedingungen eingefahren werden. Sofern die Landwirte besseres Erntewetter abgewartet haben, waren in der Zwischenzeit die Energiegehalte im Gras gesunken, weil sich der Rohfaseranteil in dieser Phase mit jedem Tag erhöhte. Diese Silage oder das Heu eignet sich für Jungtiere und wird auch von Pferdehaltern bevorzugt nachgefragt. (LPD 82/2013)