Niedersachsens beste Nachwuchs-Melker

L P D – Melkroboter und neueste Technik in den Melkständen – müssen Nachwuchs-Melker bei so viel Technik überhaupt noch viel können und wissen? Natürlich, sind sich Niedersachsens Landwirte, Ausbilder und Jungmelker einig. Um ihr Können unter Beweis zu stellen, treten junge Landwirte zwischen 16 und 25 Jahren deshalb regelmäßig in Wettbewerben an. Im Landesmelkwettbewerb haben sich vor kurzem Pascal Raffael Behrens aus Schneverdingen, Tammo Finken aus Osterholz-Scharmbeck und Maik Bube aus Hammah gegen ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter durchgesetzt. Sie vertreten Niedersachsen vom 13. bis zum 17. April beim Bundeswettbewerb in Schleswig Holstein. In vier Bezirkswettbewerben hatten sich die Teilnehmer für den Landesentscheid qualifiziert. Elf von ihnen waren auf dem Hof von Harm Kruse in Kirchlinteln angetreten. Der Landwirt hat in seiner Jugend selbst an den Melkwettbewerben teilgenommen und stellte deshalb gerne seinen Hof mit Melkkarussell als Prüfungsort zur Verfügung. 28 Kühe finden in dem runden Melkstand Platz und drehen eine große Runde um die Melker.

Bevor es in den Melkstand ging, war das theoretische Wissen der jungen Melker gefragt. Denn eine gesunde Kuh und gute Milch nehmen ihren Anfang schon weit vor dem eigentlichen Melken. 20 Fragen rund um Rinderzucht und -haltung, Fütterung, Tierschutz und Tiergesundheit, Hygiene, Melktechnik und Milchinhaltsstoffe galt es zu beantworten. Anschließend ging es an die Melkgeschirre. Hier mussten die Wettbewerber nicht nur technisches Geschick beweisen. Im ersten Schritt bewerteten die Prüfer die Kontaktaufnahme zur Kuh. Beim Reinigen des Euters, Vormelken und Ansetzen des Geschirrs schauten sie den Junglandwirten genau auf die Finger. Sechs Kühe hatte jeder Prüfling zu betreuen. Neben der Gewandtheit wurde auch die Zeiteinteilung der Teilnehmer beurteilt. Weitere Punkte sammelten die Junglandwirte bei der Bewertung der Eutergesundheit. Aus jedem der vier Striche wird dazu ein Spritzer Milch in einen Auffangbecher gemolken. Eine Testflüssigkeit wird hinzugegeben und gibt Aufschluss über die Gesundheit des Euterviertels. Die jungen Melker müssen auch hier ein gutes Auge und ihr Gespür für das Tier unter Beweis stellen. Denn nur eine ruhige und gleichmäßige Routine während des Melkens und ein gutes Gespür für die Tiere führen zu guten Leistungen, gesunden Kühen und bester Milch. (LPD 8/2014)