Niedersachsens Fleischrinderzucht ist bunt

L P D – Niedersachsens Fleischrinderzüchter stehen für einen kleineren Bereich der Tierhaltung, dafür herrscht auf ihren Weiden und in ihren Ställen eine recht große Vielfalt. Das betrifft nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes die große Zahl der verschiedenen Rassen. Einige Züchter haben sich für die französischen Rassen Limousin oder Charolais entschieden. Damit halten sie Tiere, die gut Fleisch ansetzen und sich in idealer Weise für die Bullenmast eignen. Andere Halter bevorzugen Deutsche oder Aberdeen Angus, die Tiere werden als freundlich und unkompliziert beschrieben und sind bei Kunden wegen ihres Qualitätsfleisches beliebt. Als kleine Gruppe mit Allroundtalent setzt das aus Bayern nach Norden gekommene Fleckvieh helle Flecken in die ansonsten vorwiegend schwarz-bunt geprägte Rinderlandschaft Niedersachsens. Und schließlich haben sich die robusten Galloways mit ihrem etwas lockigen Fell sowie dem schon fast wildartigen Fleisch bei Haltern wie Kunden Freunde erworben, ähnliches gilt für die Highlands mit ihren typischen großen Hörnern. Diese Rassen werden von Landwirten gern in der Landschaftspflege genutzt. Dort sind anspruchslose und robuste Tiere gefragt, die auch mit kargen Weiden zurechtkommen und lediglich Schutzhütten für die ganzjährige Weidehaltung benötigen.

Landesweit halten in Niedersachsen gut 22.000 Landwirte Rindvieh, knapp die Hälfte davon hat sich für Milchvieh entschieden. 2,65 Millionen Kopf Rindvieh werden über alle Altersklassen gehalten. Als echte Bullenmäster gelten nur noch wenige Landwirte, einige kaufen Mastkälber aus Süddeutschland zu. Einige wenige betreiben die Rinderhaltung als sogenannte Mutterkuhhaltung eher extensiv in der Landschaftspflege, sie haben heute häufig Probleme, ausreichende Flächen zu bekommen. Etwa 60.000 Mutterkühe in 4.000 Betrieben gibt es nach Schätzungen der Masterrind in Verden. Sie ist Ansprechpartner für alle Halter von Fleischrindern und organisiert monatliche Auktionen. Hier werden im Jahr knapp 7.000 Tiere verkauft, die bei Landwirten aus dem norddeutschen Raum, aber auch von Händlern aus Italien oder Hessen gefragt sind. Die etwa neun Monate alten Jungtiere mit einem Gewicht von um die 300 Kilogramm kosten von 2.000 bis zu 6.400 Euro für Spitzentiere. Für den 5. März ab 9.30 Uhr hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen zu einem Fachgespräch Rindermast in die Niedersachsenhalle nach Verden eingeladen. Dort stellt unter anderem ein Landwirt aus dem Raum Hohenhameln seinen neuen Stall vor. Er hat sich in einer Kooperation mit dem Namen Ackerkrume in einer typischen Ackerbauregion für die Rindermast entschieden.

(LPD 15/2015)