L P D – Bäuerinnen und Bauern hatten die vergangenen zwölf Monate einige Herausforderungen zu bieten. Das galt in besonderer Weise für die Witterung, aber auch die wirtschaftliche Entwicklung lässt nach einer viel zu kurzen Erholungsphase bereits den nächsten Abschwung befürchten, schreibt Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke in seinem Gruß zum Jahresanfang. Gleichwohl seien viele positive Entwicklungen zu registrieren. „Die sehe ich persönlich in erster Linie bei den Landwirten selbst“, heißt es in dem von der Fachzeitschrift Land & Forst veröffentlichten Grußwort. Die Initiative Tierwohl werde gut angenommen. Das zeige, dass der Berufsstand diese Idee richtig umgesetzt habe und damit in der Praxis Unterstützung finde. Die Düngeverordnung sei endlich beschlossen. „Hier sind noch viele Details zu klären und von den Betrieben hohe Hürden zu nehmen, hier dürfen keine weiteren Auflagen erschwerend hinzukommen“; mahnt der neue Landvolkpräsident. Gleichwohl baue er darauf, dass die neuen Vorgaben dazu beitragen werden, die umweltpolitische Debatte um den Wasserschutz zu entschärfen. Auch die freiwilligen Ackerrand- und Blühstreifenprogramme überall im Land stimmten optimistisch. „Landwirte sind in Bewegung, sie probieren Neues aus und wollen Probleme lösen“, lobt er.
Diesen Eindruck habe auch Ministerpräsident Stephan Weil sehr überzeugend auf der Mitgliederversammlung des Landvolkes Mitte Dezember in Hannover vermittelt. Offensiv habe er um Anregungen und Verbesserungsvorschläge geworben, damit gemeinsam dort Abhilfe herbeigeführt werde, wo es noch nicht so gut laufe. Das sieht der Landvolkpräsident als Auftrag an jede Bäuerin und jeden Bauern, sich aktiv einzumischen und die Politik zu begleiten. Bewegung spüre er auch auf europäischer Ebene. Agrarkommissar Phil Hogan habe mit seinen Vorschlägen zur Fortsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik die Debatte eröffnet und eine gute Grundlage für den weiteren Weg geliefert. In die Diskussion dazu werde sich das Landvolk über den Deutschen Bauernverband intensiv einschalten und mitgestalten. Als Unternehmer seien Landwirte es gewohnt, den Blick nach vorn zu richten und Entscheidungen gut überlegt abzuwägen. „Uns Bäuerinnen und Bauern zeichnet der Mut zu neuen Ideen aus, die große Vielfalt der sehr unterschiedlichen Betriebe kann zugleich als Beleg dafür gelten, wie kreativ Landwirte Herausforderungen annehmen“, sagt Schulte to Brinke. Damit sei auch seine Lebenseinstellung trefflich beschrieben. Als neuer Präsident freue er sich auf den offenen Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen, er wolle für eine höhere Wertschätzung der Arbeit auf den Höfen werben und positive Akzente in den Vordergrund rücken. (LPD 1/2018)