Schweinehalter machen mit Video-Aktionswoche auf ihre Situation aufmerksam
L P D – „Die Lage unserer Schweinemäster und Ferkelerzeuger ist weiterhin existenzbedrohend. Wir dürfen nicht aufhören, auf diese schlimme Situation auf Niedersachsens schweinehaltenden Höfen aufmerksam zu machen und appellieren deshalb nun auch mit Videos betroffener Landwirte an Politik, Lebensmittelhandel und Verbraucher, sich für das in Deutschland geborene, aufgezogene, gemästete, geschlachtete und verarbeitete Schwein – also 5xD – zu bekennen“, verweist auch Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies mit einem eigenen Video auf diese bundesweite Aktionswoche. Vom Beginn des heutigen Montags an zeigen Schweinehalter im Internet mit ihren Videobotschaften, dass ohne das Festschreiben einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung und weiterer Rahmenbedingungen seitens der Politik und ohne dem Bekenntnis der Verbraucher zu den deutschen, qualitativ hochwertigen Produkten in vielen Schweineställen Niedersachsens in naher Zukunft für immer das Licht ausgehen wird.
„Seit Monaten verschlechtert sich die Situation unserer schweinehaltenden Betriebe zusehends. Niedrige Erzeugerpreise bedingt u.a. durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der ASP sowie eine Politik, welche die Schweinehalter buchstäblich im Regen stehen lässt, bedrohen die Existenz der Veredelungsbranche und damit die vieler Bauernfamilien“, führt Hennies aus. Bereits vor einigen Wochen hatten Niedersachsens Schweinehalter in einer spontanen 5D-Foto-Aktion in den sozialen Netzwerken auf diese Misere hingewiesen. Bei dieser bundesweiten digitalen Aktion soll nun mit Videos betroffener Landwirte in den sozialen Netzwerken auf die besorgniserregende Situation der Schweinehalter verstärkt aufmerksam gemacht werden.
Der mangelnde Einsatz von Politik und Lebensmittelhandel lässt Niedersachsens Bauern befürchten, dass diese Akteure die schwierige Lage der Schweinebauern nicht ernstnehmen und deren Situation gar verkennen. „Der Lebensmittelhandel muss sich endlich zu seiner Verantwortung bekennen, indem er das deutsche Fleisch, das zu höheren Tierwohlstandards produziert wird, auch fair bezahlt“, sagt Hennies. Aber vor allem die Politik müsse endlich ihre Hausaufgaben machen. „Wir benötigen Baugenehmigungen, um auf die gewünschten Tierwohlställe umbauen zu können. Unsere Bauern brauchen ein sicheres Einkommen aus diesem Bereich. Sie brauchen eine sichere Finanzierung höherer Tierwohlstandards, und das muss endlich von der neuen Regierung umgesetzt werden“, fordert Landvolkpräsident Hennies.
Das gilt auch für die verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft und der Haltungsform, damit der Verbraucher erkennen kann, woher die Lebensmittel kommen und wie sie produziert wurden. Schließlich wolle der Verbraucher gesunde Lebensmittel aus der Region und diese könne er von seinen Bauern aus Niedersachsen bekommen. „Hier setzen wir auch auf die Unterstützung der Verbraucher. Achten Sie bitte beim Einkauf darauf, dass Wurst und Fleisch aus Deutschland kommen und unterstützen sie somit unsere Forderung nach 5D, damit auch zukünftig gutes Fleisch aus Deutschland oder gar aus der Region kommen kann“, appelliert der Landvolkpräsident abschließend an die Verbraucherinnen und Verbraucher. (LPD 88/2021)