Pflanzen werden langsam frühjahrsfit

L P D – Das Frühstück gilt als wichtigste Mahlzeit des Tages. Denn ein guter Start in den Tag macht fit und leistungsfähig. Ähnlich ist es bei den Pflanzen auf Niedersachsens Feldern. Bis zum kalendarischen Frühlingsanfang ist zwar noch ein bisschen Zeit, und das vergangene Jahr hat gezeigt, dass der Winter ziemlich hartnäckig sein kann. Auf den Feldern erwachen die Pflanzen jedoch bei den derzeitigen Temperaturen aus einer milden Winterpause. Für die Landwirte gilt es jetzt, die Bestände optimal mit Nährstoffen zu versorgen und vor einem Überhandnehmen von Unkräutern zu schützen und so einen guten Start in die Saison zu sichern. Da die Pflanzen im Winter kaum wachsen, werden in dieser Zeit keine Stickstoffdünger auf die Felder gebracht. Anfang Februar endet diese Phase. Organische Dünger wie Gülle oder Gärsubstrat, die wichtige Nährstoffe liefern, dürfen ausgebracht werden, sobald Boden und Pflanzen sie aufnehmen können. Taut der Boden tagsüber durch Sonne oder Plusgrade auf, darf der angefrorene Boden in den frühen Morgenstunden genutzt werden, um bei festem Untergrund bodenschonend zu düngen. Viele Landwirte haben diese Kombination aus leichtem Frost in den frühen Morgenstunden und angetauten Böden am Tage genutzt und die ersten organischen Dünger ausgebracht.

Der milde Winter hat auch dazu geführt, dass es auf den Feldern bisher kaum zu Frostschäden gekommen ist. Genauso gut wie zum Beispiel die Getreidebestände haben bei diesen Temperaturen aber auch Ackerfuchsschwanz, Windhalm oder Kamille den Winter überstanden. Die Landwirte müssen ihre Bestände deshalb jetzt zum Frühjahr hin fest im Blick haben und dem Unkrautdruck bei Bedarf mit Pflanzenschutzmitteln begegnen. Nach dem Motto „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ gilt es, diese gezielt einzusetzen; Nicht zuletzt, weil Pflanzenschutzmittel einen erheblichen Kostenfaktor bei der Feldbewirtschaftung darstellen. Um den Einsatz so weit wie möglich zu begrenzen, müssen die Landwirte eine ganze Reihe anderer Faktoren, wie die Bearbeitung der Böden, die gewählte Sorte und die Abfolge der verschiedenen Feldfrüchte optimal aufeinander abstimmen. Neben der Ausbildung sind regelmäßige Schulungen zum Umgang mit Pflanzenschutzmitteln vorgeschrieben. Alle drei Jahre müssen Landwirte, Händler und Berater eine Schulung besuchen. Nur dann bleibt die Berechtigung zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln aus der Grundausbildung erhalten. Der Privatanwender im Haus- und Kleingartenbereich ist von dieser Regelung ausgenommen. (LPD 12/2014)