L P D – Die deutschen Landwirte setzen Pflanzenschutzmittel weit überwiegend sparsam und maßvoll ein. Zu dieser Aussage kommt nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes das Julius-Kühn-Institut (JKI). Es hat bundesweit über fünf Jahre in Praxisbetrieben eines Vergleichsbetriebsnetzes den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erhoben. In diesem Zeit-raum haben die Landwirte den Aufwand in den wichtigen Kulturen nicht erhöht, vielmehr wenden sie häufig geringere Mengen an als von den Herstellern empfohlen. Schwan-kungen des Pflanzenschutzmitteleinsatzes begründen die Forscher des JKI mit der Reaktion auf unterschiedliche Witterungsverläufe einzelner Jahre. Die Landwirte passen den Pflanzenschutzmitteleinsatz zudem regionalen Besonderheiten an, in erster Linie trifft dies für Pilzkrankheiten oder den Befall mit Insekten zu.
Für das Vergleichsbetriebsnetz Pflanzenschutz haben die Forscher über den Zeitraum von fünf Jahren seit 2007 insgesamt 45.000 Datensätze ausgewertet. Die Forscher haben die Aufwandmengen in den wichtigen Ackerbaukulturen Winterweizen, Wintergerste und Winterraps sowie im Freilandgemüseanbau, Obst-, Wein- und Hopfenanbau analysiert und verglichen. Sie bescheinigen den Landwirten, dass ihre Handlungsmaxime im weit überwiegenden Fall der Devise „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ folgt. Das in der Öffentlichkeit mitunter vermutete Motto „viel hilft viel“ gehört bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln längst der Vergangenheit an. Die vom Julius-Kühn-Institut in Zusammenarbeit mit praktischen Landwirten ermittelten Daten sind zudem die Basis für zukünftige Empfehlungen des integrierten Pflanzenschutzes. (LPD 1/2013)