Pute, Mais und Kürbis schmecken zu Halloween

Pute
Foto: landpixel

L P D – Halloween steht vor der Tür – und wer dieses Fest mit einem richtig amerikanischen Essen begehen möchte, wird in Niedersachsen fündig. Ein ganzer Truthahn, der „Klassiker“ zum US-Thanksgiving-Fest – schmeckt hierzulande auch schon gut vier Wochen früher. Maiscremesuppe als Vorspeise, Kürbismuffins als Nachtisch und das perfekte amerikanische Herbstmenü aus niedersächsischen Produkten steht auf dem Tisch. Wie der Landvolk-Pressedienst schreibt, halten in Niedersachsen rund 500 Betriebe etwa 6,4 Mio. Puten (Stand 2013). Laut dem Max-Rubner-Institut sprechen vor allem der hohe Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen sowie der Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren für Geflügelfleisch.

Von der Haltung der Puten können sich Besuchergruppen zum Beispiel auf dem Betrieb von Onno Osterloh in Ganderkesee überzeugen. In Schutzanzügen und mit Stiefelüberziehern geht der Landwirt mit Interessierten in die Ställe. Und zwar nicht zum Schutz der Menschen, sondern zum Schutz der Tiere vor Krankheitserregern. Um den Einsatz von Antibiotika möglichst gering zu halten, muss auch der Keimdruck niedrig sein. Trotzdem können die Puten mal einen Schnupfen oder Durchfall bekommen – besonders im jungen Alter. „Meine Kinder haben auch die ersten Krankheiten aus dem Kindergarten mitgebracht“, vergleicht Osterloh. Je älter die Puten werden, desto stärker ist das Immunsystem. Zudem würden seine Tiere mit den im Stall vorkommenden Erregern geimpft. „Wir reinigen und desinfizieren nach jedem Durchgang die Ställe und nehmen eine Abklatschprobe von den Wänden, um die vorhandenen Keime zu identifizieren“, beschreibt Osterloh sein Bemühen um einen geringen Keimdruck.

Dass es den Tieren gut geht, können Spaziergänger und Fahrradfahrer auch sehen, wenn die Puten sich in ihrem Wintergarten aufhalten. „Leider konnten wir die Mehrkosten für den offenen Anbau nicht auf den Verkaufspreis aufschlagen“, bedauert Osterloh. Umso mehr freut er sich über den Imagegewinn im Dorf. Besonders zu Schützenfestzeiten radeln seine Nachbarn an dem Stall vorbei und erfreuen sich an den hochgereckten Köpfen der aufmerksamen Tiere. Diese Eigenart schätzt auch der Landwirt an den Puten. „Wenn ich das Tor aufmache, kommen alle angelaufen“, sagt Osterloh, der seine Ställe jeden zweiten Tag frisch mit Stroh einstreut. Dabei beobachtet er, dass die Puten sich ihren Stall in verschiedene Funktionsbereiche aufteilen. „In der Mitte wird gefressen oder geschlafen und an den Seiten gibt es regelrechte Rennstrecken“, beschreibt er das Leben des agilen Laufvogels. Interessenten an einer Hofbesichtigung können sich an die Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit in den Landvolk-Kreisverbänden wenden. (LPD 84/2015)