Rapsschrot ist wertvolles und begehrtes Futter

Rapsschrot ist wertvolles und begehrtes Futter - Foto: Landpixel
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L P D – Für die Fütterung von Milchkühen oder anderen Wiederkäuern ist Rapsschrot ein wertvolles Eiweißfutter, sowohl im Mischfutter als auch als Einzelkomponente, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Wenn Rapsöl durch Extraktion aus den Rapssamen gewonnen wird, bleibt das Rapsextraktionsschrot, auch Rapsschrot genannt, übrig. Durch seine vorteilhafte Proteinzusammensetzung ist es dem Sojaschrot gleichwertig und kann die Futtermischungen von Rindern, und in geringen Mengen auch die der Schweine und des Geflügels ergänzen. Zudem können sich die Tierhalter sicher sein, dass Rapsschrot der Anforderung „Ohne Gentechnik“ entspricht, da in Deutschland keine gentechnisch veränderten Pflanzen angebaut werden dürfen. Laut Aussage der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) nimmt die Anzahl der Molkereien ständig zu, die diese Anforderungen an ihre Lieferanten stellen.

Der Wert der beiden Ölschrote berechnet sich anhand der Proteingehalte. Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) fokussiert sich die Nachfrage dieses Marktes wegen der deutlich niedrigeren Preise derzeit auf Rapsschrot. Der aktuelle Preisabstand von Soja- und Rapseiweiß liegt zwischen 170 und 190 Euro je Tonne. Außerdem schwanken die Preise für Rapsschrot nicht so stark wie für Sojaschrot, das macht es für die Händler attraktiver. Die Rapsernte wurde derweil landeweit abgeschlossen, die Landwirte mussten überwiegend große Verluste bei den Erträgen und der Qualität hinnehmen. Zu viel Regen im Frühjahr und zu wenig Sonne im Sommer, sowie ein ungewöhnlich hoher Krankheits- und Schädlingsdruck haben dem Raps zugesetzt. Das begrenzte Rapsangebot kann den Markt allerdings noch nicht in Schwung bringen und viele Anbauer lagern ihre Ernte vorerst ein.

Entgegen bisheriger Annahmen konnten Wissenschaftler in den vergangenen Jahren nachweisen, dass Sojaextraktionsschrot dem Rapsextraktionsschrot nicht uneingeschränkt überlegen ist. Auch bei hohen Milchleistungen konnten die gleichen Milchmengen und -inhaltsstoffe erreicht werden. Allerdings ist die Verdaulichkeit der Schalen beim Raps schlechter als beim Soja und der Energiegehalt etwas niedriger. Somit muss die Menge Eiweißfuttermittel in der Rationsberechnung erhöht werden, wenn der Hersteller Soja mit Raps ergänzen möchte. (LPD 65/2016)