Neuer Verordnungsentwurf zur Ferkelkastration greift Forderung des Landvolkes auf
L P D – „Endlich greift die Politik unsere Forderung auf, Landwirten die Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration zu ermöglichen“, lobt Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke den dazu jetzt von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vorgelegten Verordnungsentwurf. Dieser Entwurf müsse nun schnell die parlamentarische Zustimmung erhalten, damit die verbleibende knappe Zeit zu dessen Umsetzung in die Praxis genutzt werden könne. „Vor allem für kleinere Betriebe ist damit jedoch ein großer finanzieller Aufwand verbunden. In der Wirtschaftlichkeit werden alle Betriebe geschwächt, Betriebsleiter größerer Höfe dürften die zusätzlichen Kosten aber vermutlich leichter refinanzieren können“, schildert Schulte to Brinke. Als „erste Wahl“ stellt er die Vermarktung von Eberfleisch heraus, damit werde ein vollständiger Verzicht auf die Kastration der männlichen Ferkel ermöglicht. „Das wäre der Königsweg nicht nur für viele Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern noch mehr für die Tierhalter“, verdeutlicht Schulte to Brinke. Dabei allerdings sieht er sowohl den Lebensmitteleinzelhandel, als auch Fleischverarbeiter und nicht zuletzt die Verbraucherinnen und Verbraucher in der Verantwortung, damit das Fleisch der Jungeber ohne Stigma vermarktet werden kann.
Nur noch bis Ende kommenden Jahres dürfen Tierhalter männliche Ferkel ohne Betäubung kastrieren. Dieser Eingriff ist unter dem Tierschutzgedanken umstritten, gesetzeskonforme Alternativen dazu stehen den Tierhaltern bislang allerdings nicht zur Verfügung. Das Landvolk setzt sich für die Zulassung verschiedener Alternativen wie lokale Schmerzausschaltung bei der Kastration oder Jungebermast ein, damit sich die Tierhalter, angefangen beim Sauenhalter, selbst für eine Variante entscheiden können. (LPD 35/2019)