Endspurt beim königlichen Gemüse ist eingeläutet / Anbauer sind zufrieden
L P D – „Jetzt haben wir endlich die Temperaturen, die wir uns für die späteren Spargelanlagen wünschen. Einem guten Angebot bis zum Ende der Spargelsaison steht dem Verbraucher zur Verfügung“, sagt Fred Eickhorst, Vorsitzender der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Der Endspurt ist somit eingeläutet – noch gut zwei Wochen, dann endet am Johannistag, dem 24. Juni, traditionell die diesjährige Spargelernte, die auch einige Besonderheiten zu verzeichnen hat.
Die Erntemengen haben aufgrund der warmen Temperaturen in den vergangenen Tagen einen deutlichen Schub bekommen. „Die frühen Flächen sind schon alle aus dem Ertrag genommen, jetzt folgen die späten. Das Angebot an frischem, regionalem Spargel ist da und wird die Nachfrage bis zum Ende gut und zu günstigeren Preisen für den Verbraucher befriedigen“, ist sich Eickhorst sicher. Doch der Start erwies sich in diesem Jahr als schwierig. „Gerade zu Beginn als die Gier nach dem ersten Spargel da war, hatten wir kaltes, dunkles und regnerisches Wetter anstatt wunderbar warme, sonnige Temperaturen von 22 Grad, um unseren heimischen Spargel perfekt genießen zu können“, blickt der Vorsitzende der Spargelvereinigung zurück, sieht aber darin keinen Nachteil. Letzten Endes verlagern sich nur Menge und Preis: „Wenn die Feiertage durch sind, dann beginnt der Endspurt. Die späten Anlagen haben noch viel Potenzial, da sie dieses Jahr später in Ertrag gekommen sind“, zeigt Eickhorst auf und ist sich sicher, dass es auch weiter Angebote geben wird.
Die Spargel-Direktvermarkter profitierten besonders von der Corona-Pandemie. Dadurch, dass Restaurantbesuche ausfielen, kauften viele Kunden direkt beim Spargelbauern und bereiteten zuhause die königlichen Stangen auf verschiedenste Art zu. „Auch zur EM heißt es nun: Wir grillen Spargel zu Fisch, Fleisch und Wurst. Dazu den Spargel mit Olivenöl bestreichen, auf den Grill legen und anschließend Parmesan darüber“, gibt Eickhorst Tipps. Insgesamt blickt Eickhorst für seine Spargelbauern auf eine gute Saison in der Corona-Pandemie mit all ihren Einschränkungen zurück. Die Spargelhöfe konnten auf genügend Saisonkräfte zurückgreifen. „Auch wenn es vor Ort zu einzelnen Corona-Ausbrüchen kam, so konnten diese auf dem jeweiligen Betrieb wieder eingefangen werden. Wir haben aktuell keinen Fall und sind bei Null angekommen“, zeigt Eickhorst das Bemühen aller, die Pandemie einzudämmen und gleichzeitig wirtschaftlich zu bleiben, auf. Dazu gehört auch das Verlängern der 70-Tage-Regelung auf 102 Tage für die Saisonkräfte: „Das Endergebnis stimmt, aber Art und Weise der Umsetzung seitens der Politik haben bei den Spargelbetrieben viel Unmut ausgelöst“, zieht Eickhorst Bilanz für die Spargelsaison 2021. (LPD 43/2021)