Überlieferer werden nochmal zur Kasse gebeten

L P D – Milch und Milchprodukte aus Deutschland sind gut gefragt, gleichwohl müssen Deutschlands Milchbauern knapp ein Jahr vor Auslaufen der Quotenregelung Strafzahlungen leisten. Der Landvolk-Pressedienst zitiert Zahlen der Zentrale Milchmarkt Berichterstattung, kurz ZMB, mit Sitz in Berlin, wonach 163 Mio. Euro an die EU-Kasse zu leisten sind. Bei einer Anlieferungsmenge von 30,228 Mrd. kg im Milchwirtschaftsjahr 2013/14 (1. April bis 31. März) haben die Milchviehhalter das Quotenlimit um 1,9 Prozent übertroffen. Eine gute Nachfrage, die in erster Linie über den Exportmarkt stimuliert wurde, und gute Preise gaben den Anreiz zu höheren Anlieferungen. Nach Angaben der ZMB wurde damit die bisher höchste Überlieferung in 30 Jahren Milchquote errechnet. Niedersachsens Milcherzeuger sind mit 6,4 Mrd. kg zu etwa einem Fünftel an der bundesdeutschen Anlieferung beteiligt und dürften damit auch in entsprechender Höhe an den Superabgaben beteiligt sein.

Auch für das laufende, definitiv letzte Garantiemengenjahr 2014/15 besteht nach Einschätzung der ZMB ein hohes Risiko für eine Milchquotenüberschreitung, da im Gegensatz zu den Vorjahren keine Erhöhung der Quotenmengen stattgefunden hat. Die Anlieferungslinie liegt aktuell gleichwohl etwas über dem Vorjahresniveau. Die deutsche Milchanlieferung ist von 27,2 Mrd. kg im Jahr 2005/06 sukzessive auf 30,7 Mrd. kg im Jahr 2013/14 gestiegen. Aus Erzeugersicht wird mit Blick auf die recht gute Nachfrage nach Milch und Milchprodukten die Forderung nach einer weichen Landung zum Quotenende und damit einem Verzicht auf die Superabgabe geäußert.