Aktionspreise und Werbeimpulse erhöhen bei Milchprodukten die Nachfrage
L P D – Verbraucher wollen heute nicht nur Lebensmittel kaufen. Viele Bundesbürger fordern zugleich eine regionale Erzeugung, die Beachtung nachhaltiger Erzeugungskriterien oder höhere Tierwohlkriterien ein. Marktbeobachter dagegen stellen nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes einen noch deutlicher erkennbaren Einflussfaktor fest: den Preis. Dies haben Beobachtungen der Bonner Markt Agrarmarkt Informations-Gesellschaft ergeben. Sie stuft bei Milchprodukten und hier insbesondere bei Butter die Ladenpreise nach wie vor als einen bedeutenden Faktor ein. Diese Einschätzung wird untermauert durch die Tatsache, dass Butter auch in der Werbung eine wichtige Rolle spielt. Sie wurde in den ersten drei Augustwochen 54-mal durch den Lebensmitteleinzelhandel beworben, sprunghaft angestiegen war die Werbeintensität mit dem Ende der Sommerferien. Das Rohmilchaufkommen dagegen lag deutschlandweit von Januar bis Mitte August nach neuesten Daten um etwa 0,7 Prozent unter der Vorjahreslinie und war erneut deutlich von den Hitzewellen im Sommer beeinflusst, sie sorgten für geringere Anlieferungsmengen in den Molkereien.
Die Kurve für Butterpreise belegt für die zurückliegenden Monate recht erhebliche Schwankungen. In den Jahren 2017 und 2018 erreichte der Preis für das 250-Gramm-Stück Butter im Lebensmitteleinzelhandel jeweils die Höhe von mehr als zwei Euro. Die Freude währte stets nur kurze Zeit, es folgte ein rasanter Abwärtstrend. Aktuell melden die Bonner Marktbeobachter einen Preis von 1,29 Euro für das Stück Butter mit 250 Gramm. Gleichwohl spielt der Genuss bei den Verbrauchern wieder eine größere Rolle. Sie fragen Produkte mit höheren Fettgehalten wieder stärker nach. Davon profitieren neben der Butternachfrage auch Sahne oder Käse mit den entsprechenden Fettstufen. Auf der anderen Seite spielen eiweißhaltige Milchprodukte eine große Rolle. So konnte sich das ursprünglich aus Island stammende Skyr, ein Quark mit hohem Eiweißgehalt, auf dem deutschen Markt etablieren. Daneben profitierten im Jahresablauf Frischprodukte in den heißen Sommerwochen von einer stärkeren Nachfrage, während sich aktuell bereits die Advents- und Weihnachtsbäckerei mit einer höheren Nachfrage nach Fett bemerkbar macht. (LPD 69/2019)