L P D – Als Vertreter der Grundeigentümer hat sich erneut der Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Niedersachsen (ZJEN) auf seiner Mitgliederversammlung in Bad Fallingbostel präsentiert. Präsident Heiner Ehlen begrüßte ausdrücklich, dass Landwirtschaftsminister Christian Meyer keine Novellierung des Jagdrechtes anstrebt, sondern nur kleinere Anpassungen vorsieht. Entschieden wehrt sich der Verband allerdings gegen die Einführung der Intervalljagd auf Wasserfederwild in Vogelschutzgebieten. Zusätzlich zur bereits im Oktober 2014 verkürzten Jagdzeit auf Gänse und Enten in Vogelschutzgebieten greife das Land erneut in das Jagdrecht der Grundeigentümer ein. Eine sinnvolle Regulierung der rasant steigenden Graugansbestände werde dadurch weiter erschwert. Der ZJEN spricht sich deutlich gegen weitere Jagdbeschränklungen seitens der Landesregierung aus. Durch die jüngste Änderung des Umsatzsteuerrechts werden zukünftig auch die Einnahmen der Jagdgenossenschaft, in erster Linie die Pachteinnahmen, der Umsatzbesteuerung unterliegen. Damit müssen den die ZJEN-Mitglieder nicht nur in Wald und Flur, sondern auch am Schreibtisch aktiv werden. Für eine Vielzahl der Jagdgenossenschaften wird eine Befreiung nach der Kleinunternehmerregelung möglich sein, alle anderen können zumindest bis 2020 für die Anwendung der bisherigen Steuerregeln optieren. In seinem jüngsten Mitglieder-Rundschreiben auf www.zjen.de hat der Verband die Hintergründe erklärt.
Die Stiftung Kulturlandpflege hat im Rahmen der Mitgliederversammlung des ZJEN ihren Stiftungspreis verliehen. Ausgezeichnet wurde Dietmar Brandt aus Salzgitter-Reppner für die Erprobung und Verbesserung von Saatgutmischungen für Blühstreifen. Der Vorsitzende der Jägerschaft Salzgitter testet auf dem Markt verfügbare Saatgutmischungen für Blühflächen und ihre Wirkung auf Wildtiere wie Feldhamster und Hasen. Für verschiedene Vertragsnaturschutzprograme, an denen er teilgenommen hat, stellt er selbst die Mischungen nach den Standortansprüchen zusammen und kombiniert verschiedene Komponenten. Die Stiftung Kulturlandpflege hebt die Eigeninitiative, die Neugierde und den Erfindergeist des Preisträgers hervor. Dietmar Brandt erhalte den Preis für seinen vorbildlichen Einsatz zum Nutzen der Artenvielfalt und der Erhaltung des Jagdwertes. Die Stiftung Kulturlandpflege wurde 1997 vom ZJEN gegründet und engagiert sich in verschiedenen Naturschutzprojekten, die gemeinsam mit Jagdgenossenschaften und einzelnen Grundeigentümern durchgeführt werden. Mittlerweile wurden über 200 Vorhaben in allen niedersächsischen Landkreisen umgesetzt. Weitere Informationen zur Stiftung, zum Stiftungspreis und den Naturschutzprojekten unter www.stiftungkulturlandpflege.de. (LPD 90/2016)