ZJEN: Wechsel an der Verbandsspitze

Mitgliederversammlung ZJEN
Auf der heutigen Mitgliederversammlung des ZJEN wurde Astrid Garben-Mogwitz zur neuen Präsidentin gewählt Foto: Landvolk
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Landesminister a.D. Hans-Heinrich Ehlen übergibt Präsidentenamt an Astrid Garben-Mogwitz

L P D – Mehr als zehn Jahre hatte Landesminister a.D. Hans-Heinrich Ehlen das Amt des Präsidenten des Zentralverbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Niedersachsen (ZJEN) inne und hat (heute) während der ZJEN-Mitgliederversammlung in Bad Fallingbostel vor mehr als 600 Teilnehmern die Aufgabe an Astrid Garben-Mogwitz weitergereicht. Die Mitglieder des ZJEN haben die neue Präsidentin einstimmig in das Ehrenamt gewählt. „Ich werde mich mit dem gleichen Engagement für die Ziele des Verbandes einsetzen wie Heiner Ehlen“, sagte die 59-Jährige unmittelbar nach ihrer Wahl. Ehlen wurde einstimmig zum Ehrenpräsidenten des Verbandes gewählt.

Astrid Garben-Mogwitz sitzt seit 1994 als Kreisgruppensprecherin für die Eigenjagden der Region Hannover im Beirat des ZJEN. Im Präsidium ist sie seit November 2013 und hier seit 2018 als Vizepräsidentin. Die neu gewählte ZJEN-Präsidentin kommt aus der Landwirtschaft: Nach einer landwirtschaftlichen Lehre in Daverden schloss sich ein Studium der Agrarwissenschaften an der Georg-August-Universität in Göttingen an. Sie übernahm 1991 den elterlichen Hof in der Region Hannover und baute ihn mit Partnern zu einem modernen Ackerbaubetrieb aus.

Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies würdigte die besonderen Verdienste Ehlens, der parteiübergreifend viele Türen geöffnet habe, um die Anliegen der Grundeigentümer in Fragen von Eigentumsschutz, Jagdrecht und Naturschutz zu vermitteln und konsequent zu vertreten. Ehlen war ein Vierteljahrhundert für die CDU Mitglied des Niedersächsischen Landtags und von 2003 bis 2010 Landesagrarminister.

Im ZJEN sind aktuell sind 2.827 Jagdgenossenschaften und 760 Eigenjagdbesitzer Mitglied. Der Verband vertritt damit rund 270.000 Grundeigentümer in Niedersachsen mit 2,17 Millionen Hektar (ha) privat bejagbarer Fläche.

Ehlen lobte in der Versammlung die Aufnahme des Wolfs in das Niedersächsische Jagdgesetz. Dafür habe man sich als Verband seit Jahren stark gemacht. Es sei ein erster Schritt, so Ehlen, um ein späteres Wolfsmanagement mit kontrollierten Abschussquoten umsetzen zu können. Ein regulierender Eingriff sei vor dem Hintergrund der immer weiter steigenden Nutztierrisse, den negativen Auswirkungen auf die Kulturlandschaft und weiterer Schäden drängender denn je. Der scheidende ZJEN-Präsident forderte eine zügige Gesetzeskorrektur auf Bundesebene, um in den Bundesländern ein Bestandsmanagement rechtssicher umsetzen zu können, wie dies im Ampel-Koalitionsvertrag angekündigt worden sei.

David McAllister, Mitglied des Europäischen Parlaments und ehemaliger Ministerpräsident Niedersachsens, beleuchtete in seinem Festvortrag unter anderem den besonderen europäischen Schutzstatus des Wolfs und den Widerstreit zwischen Europäischer Naturschutzpolitik und den Nutzungsansprüchen der Grundeigentümer. Er versprach, sich persönlich weiterhin für Änderungen der EU-Pläne zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln einzusetzen. „Diese Pläne sind unrealistisch“, bekräftigte McAllister. Er stehe zum „Green Deal“, wünsche sich aber, dass die Kommission erst in den Dialog mit den Betroffenen trete.

In der Versammlung wurde weiterhin der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Marco Mohrmann neu in das ZJEN-Präsidium gewählt. Vizepräsident Karl-Ludwig Brinkmann sowie die Präsidiumsmitglieder Josef Schroer und Dr. Bernd von Garmissen wurden in ihren Ämtern bestätigt, wobei von Garmissen dem Vorstand nunmehr als weiterer Vizepräsident angehört. Weiteres Präsidiumsmitglied ist Georg Meiners, Präsident des Emsländischen Landvolks, dessen Amtszeit andauert.

Seit 2008 wird in der ZJEN-Mitgliederversammlung der Preis der vom ZJEN gegründeten Stiftung Kulturlandpflege für ein Naturschutz-Projekt des Jahres vergeben. Die Auszeichnung ging (heute) an den Landwirt Volker Harenberg für sein „beispielhaftes Engagement für die Artenvielfalt in Klein Rhüden“ im Landkreis Goslar.

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