L P D – Regional mit großen Unterschieden, aber im Zuckergehalt so hoch wie kaum zuvor – so lautet die vorläufige Bilanz der diesjährigen Zuckerrübenernte. Die Rübenerträge schwanken im Verbreitungsgebiet des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) so stark wie nie zuvor. Gradmesser sind Witterung und Bodengüte, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. In den meisten Regionen haben die Zuckerrüben unter der extremen Trockenheit der vergangenen Wochen und Monate gelitten. Flächendeckende Niederschläge sind besonders im Norden und in der Mitte Deutschlands bis zur Ernte ausgeblieben. Nur lokal haben Gewitterschauer nennenswerte Regenmengen gebracht. Auf flachgründigen Böden mit schlechter Wasserführung haben die Rübenanbauer äußerst schlechte Ernten eingefahren, auf tiefgründigen Standorten mit guter Wasserführung dagegen haben sie noch überraschend gute Ergebnisse erzielen können. Jeder Bodenpunkt, die auch die Bodengüte beschreiben, war an der Pflanzenentwicklung erkennbar. Gerade auf trockenen Standorten ohne Beregnung sind die Blätter der Zuckerrüben zu großen Teilen frühzeitig verwelkt. Damit wurden die Rüben auch anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Bundesweit betrachtet haben der Norden und Osten deutlich stärker unter der Trockenheit gelitten als der Süden und Westen Deutschlands. Es wird daher Betriebe geben, die mit 30 Tonnen je Hektar witterungsbedingt eine sehr schlechte Ernte machen. Wenige Kilometer weiter fahren Bauern mit 100 Tonnen Rüben je Hektar eine Rekordernte ein. Die Zuckergehalte übertreffen mit 20 Prozent und mehr die bisherigen Werte. Trotzdem wird die aktuelle Rübenernte in Norddeutschland sowie Deutschland und Europa geringer ausfallen als im langjährigen Durchschnitt. Die Landwirte haben die Ernte weitgehend abgeschlossen. An den Feldrändern warten noch abgedeckte Rüben in sogenannten Mieten auf die Abfuhr in die Verarbeitungsunternehmen. Aufgrund der regional sehr unterschiedlichen Erträge werden einige Nordzucker-Werke ihre Verarbeitung bereits kurz vor Weihnachten abschließen, andere arbeiten noch bis Mitte Januar. (LPD 90/2018)