Landwirte bei Bioenergie stark engagiert

Landwirte bei Bioenergie stark engagiert - Foto: Landvolk
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L P D – Die Politik hat die Energiewende beschlossen, umgesetzt aber wird sie von Privatleuten, darunter vielen Landwirten. Insbesondere Biogasanlagen sind häufig in der Hand von Bauern, teilt der Landvolk Pressedienst mit. Bundesweit erzeugen nach Daten der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) 9.000 Biogasanlagen insgesamt 4.200 MWel. Drei von vier dieser Biogasanlagen gehören zu einem landwirtschaftlichen Betrieb oder haben landwirtschaftliche Eigentümer, in Niedersachsen erreicht der Anteil sogar 80 Prozent. Biogasanlagen spielen für die Wärmeerzeugung eine wichtige Rolle, neuere Objekte beinhalten fast immer auch ein entsprechendes Wärmekonzept. Die Landwirte erzeugen das „Futter“ für die Biogasanlagen auf einer Ackerfläche von cirka 1,4 Millionen Hektar und setzen zusätzlich zunehmend Gülle als Gärsubstrat ein.

Bei der Windenergie an Land sind sogenannte Bürgerwindparks mit Privatpersonen als Eigentümer zum Erfolgsmodell der Energiewende geworden und bürgen für eine hohe Akzeptanz. Etwa jedes dritte Windrad befindet sich in der Hand von Privatpersonen, jedes zehnte in landwirtschaftlicher Hand. Bei Solarstrom wird annähernd die Hälfte auf Dächern privater Investoren erzeugt. Bundesweit werden mehr als 100 GWel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, Privatpersonen und Landwirte liegen dabei auf dem ersten Platz und weit vor Energieversorgungsunternehmen, Gewerbebetrieben, Fonds oder anderen Investoren. Nach Beobachtung der AEE bedingt diese breite Streuung mit Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger den notwendigen Rückhalt der Energiewende, der jetzt auch beim Stromtrassenbau berücksichtigt werden muss. Hier dringen die Landwirte unter anderem auf einen umfassenden Schutz landwirtschaftlicher Böden sowie den Nachteilsausgleich für die Nutzung ihrer Flächen durch wiederkehrende Zahlungen. (LPD 12/2018)