SPD-Politiker besuchen Milchviehbetrieb und diskutieren mit Landwirten

SPD-Politiker besuchen Milchviehbetrieb und diskutieren mit Landwirten - Foto: Rohde-Hollmann
Foto: Rohde-Hollmann

Zu einem informativen Fachgespräch kamen am Samstag die verbraucherpolitische Sprecherin der SPD Elvira Drobinski-Weiß, der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Ammerland und Oldenburg Dennis Rohde und der Leiter seines Wahlkreisbüros Malte Ringer auf den Milchviehbetrieb der Familie Hollmann nach Bad Zwischenahn / Helle. Nach einem Betriebsrundgang, auf dem einmal mehr der Melkroboter beeindruckte, diskutierten die Gäste mit mehreren Landwirten unterschiedlicher landwirtschaftlicher Produktionsrichtungen aktuelle Fragestellungen. Der Vorsitzende des Ammerländer Landvolkverbandes Manfred Gerken, Enne und Renke Hollmann, Jochen Osmers, Heiko Siemen, die Familie Wemken aus Hellermoor, Jens Wemken aus Gristede und Sabine Handlos aus Edewecht machten deutlich, was die Landwirtschaft zur Zeit belastet. Die allgemeine Entwicklung der Landwirtschaft, die durch einen stark zunehmenden Strukturwandel gekennzeichnet ist, war ebenso Thema wie die zunehmende Diskriminierung und Ausgrenzung von Landwirtskindern in Schulen. Hier forderte Herr Gerken, dass alles getan wird, damit die öffentliche Diskriminierung der Landwirte endlich aufhört und sieht auch die Politik in der Verantwortung. Auch das erstmalige Auftauchen des Wolfes im Ammerland wurde diskutiert. Konkret wurde über die  Düngeverordnung mit Hoftorbilanz, die gesellschaftlichen Forderungen nach mehr Tierwohl am Beispiel der geänderten Haltungsbedingungen für Sauen in Kastenständen und die Flut an gesetzlichen Vorschriften und Regulierungen gesprochen, die für die landwirtschaftlichen Betriebe nicht mehr vertretbar sind.  Gerade im Hinblick auf die Verbesserungen des Tierwohls bräuchten die landwirtschaftlichen Betriebe ausreichend Zeit, um die Haltungsbedingungen zu verändern, erläuterte Manfred Gerken. Eine Pause bzw. eine Konsolidierungsphase sei daher sinnvoll, wenn man die landwirtschaftlichen Betriebe nicht überfordern wolle.

„Gesunde, sicher erzeugte Lebensmittel, die möglichst hier vor Ort und nicht auf der anderen Seite  der Welt hergestellt werden: Das ist und bleibt unser Ziel,“ so Rohde im Anschluss. „Deswegen müssen wir darauf achten, dass sich die landwirtschaftliche Erzeugung in der Region auch weiterhin lohnt, auch indem die Wertschätzung von Lebensmitteln in der Gesellschaft stärker verankert wird. Und wir müssen darauf achten, dass der Aufwand bei Dokumentationspflichten und baulichen Vorschriften für ein kleines Unternehmen, wie die meisten landwirtschaftlichen Betriebe es bei uns sind, vertretbar bleibt.“ Hier sieht er auch die Bundespolitik in der Pflicht, die die Rahmenbedingungen entsprechend gestalten muss und möchte sich dafür einsetzen.

Dr. Tatjana Hoppe, Ammerländer Landvolkverband