Feierliche Enthüllung auf dem Friedhof Westercelle
L P D – Edmund Rehwinkel war für die Bauern eine prägende Figur des 20 Jahrhunderts. Der gebürtige Westerceller hat der Landwirtschaft in Niedersachsen, in Deutschland und auch in europäischen Zusammenhängen über Jahrzehnte seinen Stempel aufgesetzt. In der Gründungsversammlung des Landvolks am 18. Februar 1947 hat Rehwinkel „seine“ Bauern dazu aufgerufen, geschlossen für die eigenen Interessen zu kämpfen. „Wir niedersächsischen Bauern müssen unser Geschick selbst in die Hand nehmen“, sagte der Mitbegründer des Landvolks. Dieser Geist, diese Haltung und diese Entschlossenheit wirken bis heute in den Landesverband, seine Gremien und Kreisverbände hinein. Mit dem Aufstellen der Edmund-Rehwinkel-Gedenkplatte wird Rehwinkels Verdienst gewürdigt, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
Von 1947 bis 1971 war Edmund Rehwinkel Präsident des Landvolk Niedersachsen, zwischenzeitlich noch Landrat und Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Von 1959 bis 1969 war er zudem der Kopf des Deutschen Bauernverbandes. 1974, drei Jahre vor seinem Tod, richtete die Landwirtschaftliche Rentenbank zur Würdigung Edmund Rehwinkels eine Stiftung zur Förderung agrarwissenschaftlicher Forschung ein. Die nach ihm benannte, seit 2007 rechtlich eigenständige Stiftung mit Sitz in Frankfurt schenkt der Familie jetzt eine Gedenkplatte, die morgen (3. Juli) auf dem Friedhof in Westercelle nahe der ehemaligen Grabstätte des Verbandsgründers enthüllt wird.
Neben Vertretern der Stiftung und der Familie spricht Albert Schulte to Brinke als nunmehr sechster Landvolkpräsident in der Verbandsgeschichte ein Grußwort. Schulte to Brinke erinnert daran, dass die deutschen Bauern dem gelernten Landwirt viel zu verdanken haben, vor allem die Geschlossenheit und die Vernetzung weit über Landesgrenzen hinaus. Rehwinkel hat in den Aufbaujahren der Berufsverbände mit Weitblick und Umsicht ein Fundament gesetzt, auf dem die Bauern bis heute agrarpolitisch agieren. Edmund Rehwinkel hat sich zudem für Bildungsgerechtigkeit eingesetzt. Er wollte verhindern, dass die Jugend auf dem Land bei der Schul- sowie Aus- und Weiterbildung abgehängt wird. Bekannt war Rehwinkel auch als Verfasser von Gedichten und Aphorismen. Er galt als humorvoller, verbindlicher und durchsetzungsstarker Charakter.
Für das Landvolk Niedersachsen ist er als Mitgründer des Verbandes bis heute ein Vorbild. Rehwinkel hatte mit 24 Jahren die bisher längste Amtszeit. „Wir werden Edmund Rehwinkel weiter ein ehrendes Andenken bewahren“, betont Albert Schulte to Brinke. (LPD 51/2020)