L P D – Mit einer Menschenkette durch die Innenstadt und rund 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Kundgebung haben die Landvolkverbände Braunschweiger Land und Landvolk Niedersachsen in Goslar auf die aktuellen Probleme in der Landwirtschaft aufmerksam gemacht. „Mit der Resonanz bin ich sehr zufrieden. Die Landwirtinnen und Landwirte halten zusammen“, sagte Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies in seinem Fazit zur Protestaktion. Die Berufskollegen waren aus allen Regionen Niedersachsens angereist, um anlässlich der 99. Umweltministerkonferenz ein klares Zeichen gegen bestehende oder drohende Auflagen aus Berlin und Brüssel zu setzen.
Ulrich Löhr, Vorsitzender des Landvolks Brauschweiger Land und Landvolk-Vizepräsident, forderte „Berechenbarkeit“ von der Politik. Vertreterinnen und Vertreter befreundeter Landesbauernverbände erinnerten an die Probleme beim Wolfsmanagement und die Nöte der Weidetierhalter, erläuterten die Folgen einer überzogenen Reduktion von Pflanzenschutzmitteln und der Moorschutzstrategie. Vielfach betont wurde die mangelnde Sicherung der Nahrungsmittelproduktion.
Lars Ruschmeyer, Sprecher des Agrarausschusses der Landjugend Niedersachsen, betonte die Bereitschaft zu Veränderungen. „Gerade wir jungen Landwirte wollen die Transformation der Landwirtschaft mittragen. Aber Kosten und Nutzen als Folgen politischer Entscheidungen müssen stimmen. Das ist nicht mehr der Fall, und macht uns den schönen Beruf des Landwirts kaputt“, sagte Ruschmeyer unter starkem Applaus der Kundgebungsteilnehmer. Auch die Landfrauen sicherten Unterstützung bei anstehenden Veränderungen zu unter dem Motto: „Wir können das!“
Niedersachsens neuer Umweltminister Christian Meyer stellte sich mit weiteren Politikern den Landwirtinnen und Landwirten auf dem Kundgebungsplatz und nahm das beklebte „Maßnahmenpaket“ als Retoure entgegen. „Wir sollten viel miteinander reden“, sagte Meyer. Und: „Kooperation statt Verbote ist immer besser.“
Landvolkpräsident Hennies, der auch Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes ist, kritisierte abschließend die im „EU-Extensivierungspaket“ versteckten drohenden „Totalverbote“ von Pflanzenschutzmitteln in bestimmten Gebieten und bemängelte überzogenes Ordnungsrecht. Hennies forderte unter lautem Zuspruch der Berufskollegen im Beisein mehrerer deutscher Umweltminister auf der Bühne auf dem Jacobikirchhof in Goslar: „Schicken Sie ein besseres Paket nach Brüssel!“