Niedersachsens Fisch- und Landwirte sorgen für gute Zutaten zu Weihnachten und Silvester
L P D – Kam für die Landwirte 2024 regional stellenweise zu viel Niederschlag für ihr Getreide herunter, freuten sich die Teichwirtschaften in Niedersachsen über die richtige Menge an Wasser für ihre Forellen oder Karpfen. „Es sind aufgrund des vielen Wassers genügend und gute Karpfen und Forellen in den Teichen herangewachsen, sodass wir mit dem Abfischen zu Weihnachten und Silvester zufrieden sind“, erklärt Friedrich von Heydebrand, Fischwirtschaftsmeister und Betriebsleiter der Ahlhorner Fischteiche, gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Die Nachfrage nach regionalem Fisch sei trotz genügend Fisch auf dem Markt und leicht erhöhter Preise gegenüber zum Vorjahr ungebrochen hoch, führt von Heydebrand aus.
Die Karpfen und Forellen aus den fast vierzig Ahlhorner Teichen und den Forellenanlagen werden nahezu nur regional vermarktet: „Die meisten Bestellungen kommen direkt aus den Landkreisen der Region Weser-Ems“, sagt von Heydebrand. Er stellt eine besonders hohe Nachfrage nach Lachsforellen, die einen Euro pro Kilogramm (€/kg) mehr kosten als die gesäuberten Regenbogenforellen mit 12,90 €/kg fest. Der Festtagsklassiker Karpfen habe aufgrund des vielen Wassers eine hervorragende Qualität und kostet um die elf €/kg. Einzig der enorme Fraßdruck durch Kormoran oder Reiher mache den Teichenwirtschaften zu schaffen: „Wir haben hier Kormorane bis zum Umfallen, doch wenn die Fische die 500-Gramm-Grenze erreicht haben, haben sie und wir es geschafft“, schildert von Heydebrand den Kampf mit den natürlichen Fressfeinden der Fische.
Stefan Feichtinger, Berater für Fischerei und Aquakultur bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, bestätigt die diesjährige „super Qualität“ der Fische. 2023 haben die 90 Forellen- und 24 Karpfenbetriebe in Niedersachsen 1000 Tonnen (t) Forellen und 77 t Karpfen produziert. Dabei gehen besonders die Forellenbetriebe mit dem Einsatz erneuerbarer Energien neue Wege, um ihren CO2-Fußabdruck zu minimieren, berichtet Feichtinger. Mit dem traditionell zu Mitternacht gegessenen Silvester-Krapfen wird für die längste Partynacht des Jahres eine ordentliche Grundlage gelegt. Den nötigen Weizen für das Mehl der in Fett gebackenen, süßen und mit Marmelade gefüllten Hefeteile liefern Niedersachsens Landwirte. Laut den vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) stieg der Inlandsverbrauch von Getreide im Wirtschaftsjahr 2023/24 leicht auf fast 41 Mio. Tonnen (t). 21 Mio. t wurden davon als Futtermittel verwendet, mit 8,7 Mio. t Getreide wurden Nahrungsmittel hergestellt, wovon 7,2 Mio. t Hart- und Weichweizen waren. Jeder Bundesbürger verbrauchte im Durchschnitt 68 Kilogramm (kg) Weizenmehl, 5 kg Roggenmehl, 3,6 kg Hafer- und 4,5 kg Maismehl. (LPD 97/2024)