Maschinenringe koordinieren Einsätze – in Niedersachsen rund 700 Betriebe dabei
L P D – Auch wenn das Wetter es in diesem Jahr insgesamt etwas ruhiger angehen ließ als im vergangenen Jahr, forderte starker Schneefall in kurzer Zeit die Landwirte im Winterdienst. „Dann möchte jeder Kunde zuerst seinen Parkplatz oder seine Straße geräumt haben“, beschreibt Sebastian Kastner vom Maschinenring Göttingen die Herausforderungen bei Wetterumschwüngen. Er plant seit 16 Jahren den Winterdienst für die rund zehn Landwirte im Landkreis Göttingen und legt sein Augenmerk auf kurze Wege zu den Einsatzorten, um dort Schnee zu räumen, Wege und Flächen eisfrei und begehbar zu halten und damit Unfällen vorzubeugen. Die Maschinenringe fungieren dabei als Ansprechpartner und Auftragnehmer.
Während die Einsätze auf Straßen, Radwegen und an den Bahnsteigen der Deutschen Bahn zu vorgegebenen Zeiten stattfinden, koordinieren die Landwirte ihre Einsatzzeiten auf den Parkplätzen selbst. „Landwirte beschäftigen sich ohnehin viel mit dem Wetter und haben ein gutes Gefühl dafür“, beschreibt Kastner den Grundgedanken dahinter. Zudem sei es eine gute Möglichkeit, die Trecker, die im Winter ohnehin in der Scheune stünden, auszulasten und ein kleines Nebeneinkommen zu erwirtschaften. „Die Einsätze finden meist morgens zwischen drei und sechs Uhr statt, damit vor der Öffnung der Geschäfte oder vor Betriebsbeginn alles geräumt ist“, weist er auf die auch für Landwirte ungewöhnlichen Arbeitszeiten hin.
Bundesweit sind circa 7.000 Landwirte im Einsatz, für Niedersachsen haben laut Landesverband der Maschinenringe Niedersachsen 700 landwirtschaftliche Betriebe diesen Zweig des Zuerwerbs angemeldet. Er beinhaltet den Winterdienst und die Pflege von Grünflächen. Der Landesverband der Maschinenringe Niedersachsen zählt aktuell 29 Maschinenringe mit gut 21.000 Landwirten, die ihre Arbeitskraft und ihre Maschinen in Zeiten, in denen sie weniger stark ausgelastet sind, anderen zur Verfügung stellen. (LPD 06/2025)