Fleischbranche einigt sich auf „Initiative Tierwohl“

Fleischbranche einigt sich auf "Initiative Tierwohl" -

Einigung Führende Vertreter aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmittelhandel einigten sich nach einem Jahr intensiver Vorarbeit am Donnerstag voriger Woche in Berlin auf eine stufenübergreifende Initiative für mehr Tierwohl in der Schweine- und Geflügelfleischproduktion. Schweinehalter sowie Hähnchen- und Putenmäster sollen einen Kostenausgleich erhalten, wenn sie über das gesetzliche Maß hinausgehende Tierwohlleistungen erbringen. Das System soll 2014 umgesetzt werden; die Teilnahme ist für Landwirte freiwillig.

Die Erklärung zur Umsetzung der „Initiative Tierwohl“ stieß bei den führenden Verbänden auf große Zustimmung. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, bezeichnete das System als „wichtigen Schritt für die Weiterentwicklung von Tierwohlstandards in der deutschen Nutztierhaltung“. Die Branche habe sich für diesen Weg entschieden, da mit Tierschutz­initiativen über Labels und Markenfleischprogramme bislang keine zufriedenstellende Marktdurchdringung erreicht worden sei.

Nach Angaben der Qualität und Sicherheit GmbH (QS) haben Branchenvertreter mit Unterstützung von Experten aus Wissenschaft und Tierschutz im Rahmen der Initiative weitreichende und messbare Kriterien für das Tierwohl entwickelt, deren Einhaltung durch unabhängige Kontrollen erfolgen soll. Schweine- und Geflügelmäster sowie die Sauenhalter und Ferkelaufzüchter können dabei selbst entscheiden, ob und im welchem Umfang sie an dem Programm teilnehmen möchten. Setzen sie die gewählten Maßnahmen um, erhalten sie einen Zuschuss, der unabhängig vom Marktpreis gezahlt wird. Die detaillierte Ausgestaltung wird bis 2014 erarbeitet, verbindliche Vereinbarungen müssen dem Bundeskartellamt vorgestellt werden. AgE/red