Niedersachsen wird noch bunter

Niedersachsen wird noch bunter - Foto: Landvolk Wesermünde
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Biodiversität Vom Ammerland bis nach Südniedersachsen wird sich spätestens im Sommer ein buntes Band schlängeln. Denn am Blühstreifen-Aktionstag des Deutschen Bauernverbandes (DBV) beteiligten sich auch viele Niedersachsen.

Unter dem Motto „Wir machen das Land bunter“ beteiligten sich am Freitag voriger Woche überall in Niedersachsen Gemeinden, Landvolk-Kreisverbände und Landwirte an der bundesweiten Aktion. Sie legten gemeinsam Blühstreifen an Ackerrändern, Gehwegen und öffentlichen Plätzen an.

Ebenso wichtig war die Information von Verbraucherinnen und Verbrauchern zum Thema Biodiversität. Das Ammerländer Landvolk verteilte im Park der Gärten in Bad Zwischenahn gemeinsam mit dem Umweltbildungszentrum die „Ammerländer Blühmischung“, abgestimmt auf die leichten Sandböden. Schon seit 2009 haben sich die Landwirte der Region dem Artenschutz verschrieben und bewirtschaften jährlich 250 ha Blühflächen. Zum Aktionstag 2019 legte der Ammerländer Landvolkverband bereits 25 ha Blühflächen im Ammerland und im südlichen Friesland an, die Bürger dürfen sich auf einen bunten Sommer freuen.

Bunter wird es auch im Bürgerpark Bremerhaven vor dem Landvolkhaus. Die „Cuxland“-Mischung aus dem Blühstreifenprogramm von Landkreis, Jägerschaft, Maschinenring, Imkern und Landvolk wurde eingesät. Informationstafeln und ein kleines Insektenhotel sollen Spaziergänger ermuntern, ebenfalls Blühflächen im heimischen Garten anzulegen.

Das Braunschweiger Landvolk informierte in der Innenstadt über Artenvielfalt und verteilte über 800 Tüten mit Blühmischungen. In der Region Hannover wird es demnächst ebenfalls noch mehr summen und brummen. Hier hat die Initiative „Echt Grün – Eure Landwirte“ die Aktion „Bienenfreundlicher Landwirt“ vorgestellt. Mehr als 240 Landwirte in elf Landvolkkreisverbänden setzten unterschiedliche Maßnahmen für den Schutz der Wildbienen und anderer Insekten um und erhielten dafür erstmals das Siegel. Dazu gehört die Anlage von ein- oder mehrjährigen Blühflächen ohne zwischenzeitliche bodenwendende Maßnahmen oder die Verpflichtung, die Hälfte der Feld- und Wegerandstreifen erst nach dem Ausblühen zu schlegeln.

In Südniedersachsen kann man in den kommenden Monaten ebenfalls durch blühende Landschaften fahren. Mithilfe von 113 Blühpatenschaften hat das Göttinger Landvolk 55 Blühflächen in allen Kommunen des Verbandsgebietes angelegt. Damit werden gut 70.000 Quadratmeter beziehungsweise sieben Hektar Blühflächen geschaffen. Wo sie zu finden sind, zeigt mitsamt Paten und Landwirt eine interaktive Karte im Internet.

„Landwirtschaft erhält und belebt Artenvielfalt. Über die Bestäubungsleistung der Insekten und ein intaktes Ökosystem profitieren Landwirte und Bevölkerung gleichermaßen von diesem Engagement“, sagt Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke. „Landwirte tragen ihren Teil deshalb gerne dazu bei. Aber auch jeder Einzelne ist aufgerufen, sich an Aktionen fürmehr Biodiversität zu beteiligen. Natur- und Artenschutz sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die wir gemeinsam angehen müssen“, erklärt Schulte to Brinke zum Startschuss der Blühstreifen-Aktion.

Im vergangenen Jahr haben Landwirte allein im Rahmen der Agrarumweltmaßnahmen 22.000 ha Fläche zu Blüh- und Schonstreifen, Bienenweiden, Brachen oder Brutflächen für Feldvögel ökologisch aufgewertet. Das entspricht einem 200 Meter breiten Streifen auf der Strecke von Flensburg nach Berchtesgaden mit einer Länge von 1.100 Kilometern.

Silke Breustedt-Muschalla/red