Steht die Ausgleichszulage etwa schon wieder vor dem Aus?

Steht die Ausgleichszulage etwa schon wieder vor dem Aus? - Foto: Weidehaltung
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Benachteiligte Gebiete Für 13.000 Grünlandbauern endet das Jahr 2017 mit einer herben Enttäuschung: Die neue Regierungskoalition legt entgegen allen Erwartungen Hand an die Ausgleichszulage. Die unbürokratische und direkt einkommenswirksame Förderung soll zugunsten der Ökoprämie und der Förderung von Agrarumweltmaßnahmen gestrichen werden.

Das Nachsehen haben in erster Linie Milchviehhalter, die innerhalb der Förderkulisse „Benachteiligte Gebiete“ Grünland bewirtschaften. Noch im vergangenen Sommer konnten sie der Unterstützung des CDU-Agrarsprechers Helmut Dammann-Tamke sicher sein, der die bereits aufgeflammte Diskussion zur Streichung der Ausgleichszulage als „Schlag ins Gesicht der Milchviehhalter“ bezeichnete. Davon ist jetzt ebensowenig die Rede wie von den zusätzlichen 30 Mio. Euro aus dem Landeshaushalt, die von der SPD dem grünen Koalitionspartner damals zur Einführung einer Weidetierprämie ab 2018 bereitgestellt sein sollten.

Heftiger Widerstand gegen die Kürzungspläne kommt dagegen vom Landvolk Niedersachsen. Die Grünlandbauern hörten immer wieder in blumigen Reden, wie wichtig dem Land der Erhalt des Dauergrünlandes sei, die ökonomischen Konsequenzen müssten sie aber ab 2018 allein schultern, heißt es in einer Reaktion des Verbandes auf die Ankündigung. Die alternativ angebotenen Umweltprogramme zur Grünlandextensivierung sind mit zusätzlichen Auflagen verknüpft und daher ohne gleichwertigen Einkommenseffekt.
 Landvolkpräsident Werner Hilse forderte am Montag den Erhalt der Ausgleichszulage: Die Streichung der Ausgleichszulage treffe die Grünlandbetriebe nach der letzten Preiskrise in der Phase der Konsolidierung und sei ihnen nicht zuzumuten.
LPD/red